Für das Ärztezentrum in Admont ist eine dauerhafte Lösung gefunden, ein oberösterreichisches Diakoniewerk übernimmt den Betrieb. Es ist eine von vielen Gesundheitsmaßnahmen, die auf den Weg gebracht wurden: von mehr Geld für Zahnärzte über ein Pflege-Pilotprojekt im Mürztal bis hin zum Ausbau der Telemedizin.
Sichtlich gelöst kamen sie Freitagmittag aus der stundenlangen Sitzung: ÖVP-Landesrätin Juliane Bogner-Strauß, die Geschäftsführer des Gesundheitsfonds (Bernhard Leinich und Michael Koren), die ÖGK-Spitze (Josef Harb und Vinzenz Harrer) und der SPÖ-Abgeordnete Klaus Zenz konnten ein Bündel an Maßnahmen verkünden, das davor in der sogenannten Gesundheitsplattform beschlossen wurde. Die Zielrichtung: eine Stärkung des niedergelassenen Ärztebereichs und eine Entlastung der Spitäler.
Besonders gute Nachrichten gab es für Admont: Im dortigen Gesundheitszentrum haben im Frühjahr ja alle Ärzte aufgehört, derzeit springen Mediziner aus Liezen und pensionierte Ärzte ein. Doch ab 1. Oktober gibt es eine Dauerlösung: Das evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen (OÖ) wird Betreiber, übernimmt das Personal und garantiert zumindest 40 offene Stunden an insgesamt fünf Tagen in der Woche.
Smart City und Pöllau erhalten Primärversorgungszentren
Generell soll, auch durch den Rückenwind der Bundesregierung, der Ausbau der Primärversorgungszentren vorangetrieben werden. Für 2024 neu vorgesehen sind Standorte in der Grazer Smart City und in Pöllau. Bereits seit Längerem beschlossen, aber noch nicht eröffnet sind die Zentren Graz-Reininghaus, Graz-Liebenau, Leoben, Fohnsdorf und ein noch nicht definierter Standort im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. In den Gemeinden Kumberg, Eggersdorf, St. Radegund und Gutenberg-Stenzengreith ist ein Ärzte-Netzwerk geplant.
Eine Auswahl an weiteren beschlossenen Maßnahmen:
Übergangspflege: Im Mürzzuschlager Landespflegezentrum stehen ab August 26 Betten für Übergangspflege zur Verfügung - für Patienten, die aus dem Spital entlassen, aber noch nicht bereit für eine Versorgung zu Hause sind. Bis zu 28 Tagen können sie dort bleiben. So soll verhindert werden, dass sie dauerhaft in eine Pflegeeinrichtung müssen. Mehr als 300 Patienten aus der ganzen Steiermark könnten pro Jahr versorgt werden. Das Pilotprojekt (Kosten; 2,14 Millionen Euro) läuft zwei Jahre, bewährt es sich, soll es dann erweitert werden.
Digitale Hautarzt-Auskunft: Steiermarkweit ausgebaut wird die „Tele-Dermatologie“: Patienten laden dabei Fotos von Muttermalen, Pilzinfektionen oder Akne hoch und erhalten Rückmeldungen von Hautärzten - das verkürzt die Wartezeiten. Bisher liefen Pilotprojekte in den Bezirken Liezen und Leibnitz. Generell werden digitale Lösungen stärker forciert.
Kampf um Zahnärzte: Bei den Zahnärzten steht eine Pensionierungswelle bevor, schon jetzt sind 40 von 335 Kassenstellen unbesetzt. Entgegenwirken soll eine Anschubfinanzierung, wenn in gewissen Regionen (Ennstal, Hochsteiermark, nördliche Oststeiermark) eine Kassenpraxis übernommen wird. Zudem sind neue Ausbildungen in zehn Lehrordinationen (drei Monate nach Abschluss des Studiums) und an der Grazer Medizin-Uni (dreijährige Dienstverhältnisse, um sich spezialisieren zu können) geplant.
Ausbau bei den Elisabethinen: Nächste Woche erfolgt der Spatenstich für den Ausbau im Grazer Krankenhaus der Elisabethinen. Hier liegt ein Schwerpunkt auf Alterspsychiatrie. Er gibt zusätzliche 4,1 Millionen Euro - auch, um bei der aktuellen Errichtung eine mögliche Aufstockung gleich mitzuplanen.
Mehr Angebot für Menschen mit Behinderungen: So wird bei den Barmherzigen Brüdern in Kainbach das telemedizinische Angebot erweitert, und im Zeltweger Gesundheitszentrum gibt es künftig einmal in der Woche ein Angebot für Menschen mit Behinderung.
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