Von 8 bis 9 Uhr unterrichtete Sabrina Urban am Montag noch in der ersten Klasse einer Volksschule im 22. Wiener Gemeindebezirk, ehe sie bei den Boss Vienna Padel Open auf dem Center Court stand. An ihrer Seite agierte Alexandra Pils, die 2009 als „Krone“-Fußballerin des Jahres mit Steffen Hofmann von Seite eins der Kronen Zeitung lachte.
Pils, die als Torhüterin im U-19-Nationalteam, bei Landhaus und in Japan als Profi spielte, sorgte für die spektakulärste Aktion der ersten Qualifikationsrunde. Sie hechtete im Stil des früheren Tennisprofis Boris Becker nach einem eigentlich nicht erreichbaren Bild und spielte ihn auch noch über das Netz. Da gab es auch von den spanischen Gegnerinnen Ana Dominguez und Anna Ortiz Beifall.
Gehechtet wie früher als Torhüterin
Pils, die Rechtsanwaltsanwärterin ist und sich am Montag in ihrer auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsrecht spezialisierten Kanzlei einen Tag Urlaub nahm, lächelte: „Das Hechten ist einfach drin in mir, das war eine ganz normale Reaktion.“ Deswegen spielt die 31-Jährige auch immer mit langer Hose. Da sie im linken Knie keinen Knorpel mehr hat, trägt sie auch immer eine Bandage.
„Bälle kommen gefühlt mit 400 km/h zurück“
Urban sorgte mit einem gefinkelten Stopp-Aufschlag ebenfalls für ein Highlight. In Summe waren die Spanierinnen aber nicht zu schlagen, gewannen 6:0, 6:1. Urban analysierte: „Da kommen die Bälle gefühlt mit 400 km/h zurück, ihr Slice bleibt komplett am Boden liegen und die Bälle hüpfen vom Glas ganz anders weg. Man hat gemerkt, dass sie alles sehr früh erlernt haben und automatisiert haben. Wir werden weiter lernen und nächstes Jahr wiederkommen.“
Zahlreiche spektakuläre Ballwechsel
Gleich im Anschluss forderten dann Anna Schmid und Barbara Prenner Mireia Herrada und deren erst 15-jährige Partnerin Amanda Lopez. Die beiden Österreicherinnen hielten stark dagegen, lieferten sich mit den beiden Spanierinnen zahlreiche spektakuläre Ballwechsel mit großartigen Reaktionen am Netz und viel Gefühl.
Nach dem Match zur Vorlesung
Die beiden Nationalspielerinnen erklärten ihre Taktik: „Wir sind uns treu geblieben, haben möglichst viele Bälle reingespielt. Wenn du zum Zaubern beginnen willst, geht es immer schnell in die Hose.“ Begeistert waren sie von Super-Talent Lopez: „Sie ist unglaublich. Diesen Namen werden wir uns auf jeden Fall merken. Ihre Anlagen sind sensationell. Wucht, Schnelligkeit und Präzision waren bei ihr beeindruckend.“ Lopez und Herrada machen nichts anderes als Padel, trainieren fast jeden Tag. Schmid studiert dagegen Medizin, Prenner biotechnologisches Qualitätsmanagement. Wenige Stunden nach dem Match war Letztere schon wieder in einer Vorlesung an der FH Campus Wien.
Lob trotz Niederlage
Der Spanier Jose Landeta, der seit mehreren Jahren in Wien der gefragteste Padel-Coach ist, betreute Anna und Babsi, lobte die beiden trotz der 1:6, 4:6-Niederlage: „Im zweiten Satz haben sie sehr druckvoll gespielt, an sich geglaubt. Wenn sie den einen Breakball nutzen, kann das die Wende bedeuten. Wenn sich Anna und Babsi weiter verbessern, können sie nächstes Jahr einen Satz gewinnen und in zwei Jahren ein Match gewinnen.“
Spannende Padel-Firma
Landeta verdient seinen Lebensunterhalt komplett mit Padel. Neben seiner Tätigkeit als Coach hat er die Firma „Padel Escapes“ gegründet. Er bietet Reisen mit Padel-Training und Ausflügen an. Beliebte Destinationen sind Mallorca, Ibiza, Menorca, aber auch Dubai, Abu Dhabi und die Malediven.
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