„Es tötet immer noch“

WHO: Corona löschte 337 Millionen Lebensjahre aus

Coronavirus
19.05.2023 11:22

Die Corona-Pandemie hat Millionen Opfer gefordert. Es sind Zahlen, die sich nur schwer greifen lassen. Eine Gegenüberstellung der WHO verdeutlicht nun das gravierende Ausmaß der globalen Gesundheitskatastrophe.

Durch Covid-19-Todesfälle sind laut der Weltgesundheitsorganisation WHO knapp 337 Millionen Lebensjahre verloren gegangen. Diese Schätzung mache das wahre Ausmaß der Pandemie ersichtlich, heißt es im statistischen Jahrbuch der UNO-Gesundheitsbehörde, das am Freitag in Genf veröffentlicht wurde.

Die WHO führt allein in den Jahren 2020/21 insgesamt rund 14,9 Millionen Todesfälle auf das Coronavirus zurück. Durchschnittlich sei jedes Mal ein Leben um etwa 22 Jahre verkürzt worden. Insgesamt seien rund 20 Millionen Menschen gestorben, davon sind etwa sieben Millionen offiziell gemeldet. 

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Dieses Virus wird bleiben. Es tötet immer noch, und es verändert sich weiter.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (Bild: Salvatore Di Nolfi/Keystone via AP)

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus

Als die WHO den Corona-Gesundheitsnotstand am 30. Jänner 2020 ausrief, waren außerhalb Chinas rund 100 Infektionen in rund 20 Ländern bekannt und keine Todesfälle erfasst. Im Mai - mehr als drei Jahre später - entzog die WHO Covid-19 die Einstufung als weltweiter Gesundheitsnotstand. Das Virus würde jedoch weiterhin töten. Ende April sei noch alle drei Minuten jemand daran gestorben. In Österreich gab es seit Beginn der Corona-Pandemie etwa 22.500 bestätigte Todesopfer in unmittelbarem Zusammenhang einer Infektion.

„Dieses Virus wird bleiben. Es tötet immer noch, und es verändert sich weiter. Es besteht nach wie vor die Gefahr, dass neue Varianten auftauchen, die zu einem neuen Anstieg der Fälle und Todesfälle führen“, warnte der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Pandemie hatte auf andere Gesundheitssektoren negativen Effekt
Die Pandemie wirkte sich laut der WHO-Statistik auch negativ auf den globalen Kampf gegen übertragbare Krankheiten aus, weil Impf- und Gesundheitsdienstleistungen zeitweise nicht mehr angeboten wurden. Dadurch seien Impfungen gegen Masern, Tetanus und andere Krankheiten zurückgegangen, während Malaria und Tuberkulose häufiger aufgetreten seien.

Abseits von Corona zeigte sich die WHO besorgt, dass die jährliche Zahl der Todesfälle durch nichtübertragbare Krankheiten gegen Mitte dieses Jahrhunderts auf etwa 77 Millionen pro Jahr ansteigen wird - fast 90 Prozent mehr als noch im Jahr 2019. Auch schon vor 2019 verzeichnete die WHO deutliche Zuwächse bei tödlichen Herz-, Atemwegs- und Krebserkrankungen.

Dieser Trend wurde vor allem durch den Anstieg der Weltbevölkerung und der Lebenserwartung angetrieben. Die Wahrscheinlichkeit, an solchen Krankheiten zu sterben, sei jedoch für Menschen auf der ganzen Welt in den vergangenen Jahrzehnten gesunken, betonte die WHO.

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