Der Klimawandel befeuert auch Sommergewitter in den Alpen: Nach dem Blitztod dreier Wanderer erklärt die heimische Bergrettung die Lage. Vorbereitung ist und bleibt das oberste Gebot in hochalpinen Lagen.
Sommer, Sonne und erfrischende Bergluft! Der Ansturm auf die heimischen Gipfel geht munter weiter, die Gefahr für Leib und Leben nimmt aber auch immer mehr zu. Grund für die „Volllast“ bei rot-weiß-roten Bergrettern sind aber nicht nur die teils schlechte Ausrüstung mit Sandalen, Ruderleiberl und Co. – sondern auch rasante Wetterumschwünge im hochalpinen Gelände.
Intensive Sommergewitter sind Gefahr am Berg
Eine aktuelle Studie italienischer und schweizerischer Forscher unterstreicht diese Beobachtung. Aufgrund der Erderwärmung werden heftige, kurz andauernde Sommergewitterschauer immer häufiger und auch intensiver auftreten. Dies kann nicht nur zu Sturzfluten und Murenabgängen – mit entsprechenden Schäden an der Infrastruktur – sondern mitunter auch zu Todesfällen führen. Für begeisterte Bergsportler wahrlich keine angenehme Situation.
Stefan Hochstaffl, Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes, betont: „Bitte verfallen wir jetzt nicht in Panik und gehen wir weiterhin in die Berge. Wichtig ist und bleibt aber die richtige Vorbereitung und Ausrüstung. Fakt ist, wir haben jetzt schon im Mai und Juni starke Sommergewitter, und auch die Uhrzeiten untertags rücken immer mehr in Richtung Mittag oder früher Nachmittag.“
Das heißt, bei der Routenplanung müsse man schon Rücksicht nehmen und im Fall der Fälle sehr zeitig oder nur für eine kurze Runde aufbrechen. Dieses Credo hätten auch drei verunglückte Wanderer von vergangener Woche beherzigt, doch es kam tragischerweise anders.
Einzelfälle sind kein Grund für Entwarnung
Wie berichtet, wurde ein Trio beim Abstieg von der Tiroler Mittagsspitze vom Blitz getroffen. Hochstaffl betont: „Wenn der Teufel mal da ist, dann hat er meist auch Kinder – so auch beim Drama in Tirol. In der letzten Bilanz von 2006 bis 2014 wurden 64 Opfer vom Blitz getroffen, aber 94 Prozent überlebten glücklicherweise.“
Im Notfall auf freiem Feld raten die Profis jedenfalls zur einfachen Kauerhaltung. Exponierte Stellen, wie Wasserläufe, Grate und im schlimmsten Fall ein Gipfelkreuz sollen jedoch gemieden werden. Wichtiger Tipp: Metallgegenstände in weiter Entfernung ablegen, auf Isoliermatte oder Rucksack setzen und den alpinen Notruf 140 wählen.
Weitere Informationen zum Schutz finden alle Bergfexe übrigens hier.
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