Kurioseste Präsidenten

Coach gefeuert, in der Halbzeit übernahm der Boss

Fußball International
17.05.2023 08:05

Bei Heinz Lindners Klub Sion regiert der ganz normale Wahnsinn - bereits 55 (!) Trainer hatte der Verein seit 2003.

Als Heinz Lindner letzten Sommer zum FC Sion wechselte, hieß sein Trainer Paolo Tramezzani. Auch zehn Monate später hört das Team auf die Kommandos des Italieners. Fast könnte man meinen, beim Chaosklub ist Ruhe eingekehrt

55 Trainerwechsel
Doch weit gefehlt! Tramezzani war im November gefeuert worden, danach hatten sich drei (!) Trainer versucht, ehe der exzentrische Klubboss Christian Constantin (weitere Kaliber siehe unten) erneut und zum insgesamt vierten Mal den 52-Jährigen installierte. Seit 2003, dem Beginn der zweiten Amtszeit von Constantin, dessen Vermögen auf 300 Millionen Euro geschätzt wird, gab es 55 Trainerwechsel. Dreimal setzte sich der Unternehmer bereits selbst auf die Bank.

2016 fühlte er sich von einem Schiri schlecht behandelt, setzte 23.000 Euro für Hinweise aus, die ihn der Manipulation überführen. 2017 schlug er vor laufender Kamera auf einen TV-Experten ein, der ihn als selbstverliebt bezeichnet hatte. Am Wochenende soll er beim 0:5 gegen Servette Genf Trainer Bettoni in der Halbzeit entlassen, die Wechsel gleich selbst bestimmt haben. Glück für Sion: Da die Liga aufgestockt wird, gibt es keinen Direktabstieg.

Die verrücktesten Präsidenten:

  • Stoyne Manolov: 2022 stieg Zarsko Selo Sofia ab, weil sich der Boss einmischte. Manolov stürmte bei 1:1 und Elfmeter für sein Team auf den Platz, ordnete an, dass ein anderer Spieler als der vorgesehene antreten soll. Prompt verschoss dieser in Minute 97, und für den Klub ging es eine Liga runter. Am Tag danach löste Manolov den Verein einfach auf.
  • Jesus Gil y Gil: Sein Motto bei Atlético: „Ich kann Trainer feuern, wie andere Leute Bier trinken. 80 oder 100 pro Jahr. Das ist mir egal.“ Gil war auch Bürgermeister des Nobelorts Marbella, moderierte fürs Privatfernsehen aus einem Whirlpool, umringt von Bikini-Models.
  • Luciano Gaucci: Bei der WM 2002 schoss der Südkoreaner Jung-Hwan Ahn Italien aus dem Turnier - er war Spieler von Gauccis Klub Perugia. Mit dem Tor besiegelte Ahn seinen Abgang: „Ich möchte niemanden bezahlen, der Italiens Fußball ruiniert hat“, so der patriotische Klubboss.
  • Sam Hammam: Der Libanese drohte seinen Spielern bei Wimbledon an, sie im Falle einer hohen Pleite in die Oper zu zwingen und Kamelhirn essen zu lassen. Für Aufsehen sorgte der 75-Jährige 2001 als Boss von Cardiff City. Bei der Verpflichtung von Verteidiger Spencer Prior schrieb er in den Vertrag, der Spieler müsse Schafshoden und -hirn essen.
  • Ivan Sawwidi: Der Besitzer von PAOK Saloniki stürmte 2018 mit einer Waffe am Holster auf den Platz, bedrohte den Schiri nach einem aberkannten Tor gegen AEK Athen. Der Rivale holte den Titel, PAOK wurde Zweiter, da der Verband die Aktion mit einem Punkteabzug bestrafte.
  • Ronnie Brunswijk: Seit 2020 Vizepräsident von Surinam. Wurde fünf Jahre für Fußballämter gesperrt, weil er den Rasen mit gezückter Pistole betreten hatte. Da war der Ex-Drogenschmuggler Boss von Inter Moengotapoe. Lief 2021 im Alter von 60 Jahren in der CONCACAF Champions League auf.
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(Bild: KMM)



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