Über ein Drittel der stark übergewichtigen Kinder und Jugendlichen - hierzulande sind es mehr als 40.000 - ist vermutlich von einer Fettleber betroffen. Viele ahnen noch nichts davon. Schwere Lebererkrankungen bis hin zur Transplantation drohen, warnen Experten anlässlich eines Fachkongresses in Wien.
„Meistens handelt es sich dabei um milde Formen der Fetteinlagerung, aber dies kann auch zu gravierenden negativen Veränderungen des Organs führen. In seltenen Fällen, bei ca. 1-2% aller Kinder, die eine Fettleber haben, kann die Schädigung so massiv werden, dass im Alter von etwa 20 Jahren die Notwendigkeit einer Lebertransplantation besteht", erklärt Prof. Dr. Ulrich Baumann, Kindergastroenterologe an der Med. Hochschule Hannover (D) sowie Präsident der Europäischen Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie anlässlich des Fachkongresses, der derzeit in Wien stattfindet. Neben Übergewicht gelten Bauchfett, Diabetes, hoher Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Fettleber.
Die Krankheit verläuft meist über Jahre völlig unbemerkt. Inzwischen lagert die Leber Fett ein und schwillt an. Erste Hinweise auf die Belastung des Organs sind Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Manchmal spüren Betroffene ein leichtes Druck- oder Völlegefühl im rechten Oberbauch. Dann steigen auch die Leberwerte im Blut an, Blutdruck und Blutfettwerte entgleisen allmählich.
Die Leberwerte adipöser Kinder sollten daher regelmäßig überprüft werden. Sind diese erhöht und gibt es keine andere Ursache, müssen Heranwachsende dringend ihren Lebensstil ändern. Diese Maßnahmen helfen auch, damit es erst gar nicht zur Erkrankung kommt: Zu fettes und zuckerreiches Essen sowie süße Getränke meiden. Außerdem langsam abnehmen (bei Übergewicht) und viel Bewegung machen.
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