Haftstrafe für Mutter

Tochter jahrelang mit Kochlöffel verprügelt

Niederösterreich
09.05.2023 08:02

Von 2017 bis 2021 soll die 38-Jährige aus dem Mostviertel (NÖ) die Wut an ihrem Kind ausgelassen haben. Nun muss die Tschechin wegen fortgesetzter Gewaltausübung fünf Jahre hinter Gitter. Die 14-Jährige befindet sich in Therapie.

Sobald ihre Mutter die Wohnungstür aufsperrte, stieg die Angst in ihr hoch. Rund fünf Jahre lang soll die 38-jährige Tschechin ihre heute 14-jährige Tochter immer wieder mit dem Kochlöffel geschlagen, an den Haaren gerissen und auch gegen die Wand gestoßen haben. So stark, dass ihr die Luft wegblieb.

Die Auslöser für derartige Gewaltausbrüche waren etwa, wenn das Mädchen den Müll nicht hinausbrachte oder ihren Hunger mit Essen aus dem Kühlschrank stillen wollte. Nun musste sich die Frau wegen fortgesetzter Gewaltausübung vor Gericht in St. Pölten verantworten.

Familie habe sich verschworen
Nach der Scheidung hätten die Schläge der Mutter zugenommen. Die heute 14-Jährige suchte die Schuld stets bei sich, aus Angst, eine „schlechte Tochter“ zu sein. Die Angeklagte selbst bekannte sich nicht schuldig, sprach von ein paar harmlosen „Popoklatschern“ und ortete einen Rachefeldzug ihres Ex-Mannes hinter den Vorwürfen. Das sah das Gericht anders und verurteilte die 38-Jährige zu fünf Jahren Haft – nicht rechtskräftig.

Mutter übernimmt keinerlei Verantwortung
Zuvor versuchte die Angeklagte noch die Schuld von sich zu weisen: Auf durchaus absurde Art, wie der vorsitzende Richter feststellte. Denn die 38-Jährige will mit ihrem gewaltvollen Verhalten nur einem ärztlichen Rat gefolgt sein. „Meine Tochter hat einige Zeit lang ins Bett gemacht. Ich kann nicht jedes Mal eine neue Matratze kaufen“, gab die Angeklagte zu Protokoll. Um die Ursache für das nächtliche Urinieren zu ergründen, ging sie mit ihrem Kind zum Doktor.

Die Kleine sei nur faul, das könne mit einem Klaps auf den Hintern behoben werden, soll ihr dabei geraten worden sein. Ihre Tochter leidet seitdem an Depressionen. Nach langem Leiden kamen die Misshandlungen nun ans Licht. „Ich hoffe trotzdem, dass meine Mutter mich noch liebt“, erklärt die 14-Jährige unter Tränen. 

Mordversuch am eigenen Kind (5)
Am Dienstag startet am Landesgericht in Graz ein weiterer Prozess gegen eine gewalttätige Mutter – die Frau soll mehrmals auf ihren fünfjährigen Sohn eingestochen haben.

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