Gegen Tötung von Bären
Tierschützer protestierten vor Ministerium in Rom
Tierschützerinnen und Tierschützer haben am Freitag vor dem Umweltministerium in Rom gegen das Erlegen von „Problembären“ im norditalienischen Trentino demonstriert. Sie forderten unter anderem mehr Försterinnen und Förster sowie einen Wechsel der Verwaltung.
Bisher ist die autonome Provinz Trentino für die Bären zuständig, laut den Tierschützerinnen und Tierschützern soll es aber das Umweltministerium sein. „Wir wollen nicht, dass Bären getötet werden. Die autonome Provinz Trient hat in den vergangenen Jahren nichts getan hat, um Probleme mit den Bären zu vermeiden. Diese Probleme sind entstanden, weil die Provinz kein Sicherheitssystem für die Bären und die Touristen im Trentino eingerichtet und keine Informationskampagnen über das Zusammenleben mit diesen Tieren gestartet hat“, kritisierte der Sprecher des Tierschutzverband Allianza Aniamlista, Roberto Sallustri.
Bärin in Tierschutzzentrum untergebracht
Wie berichtet, war ein 26-jähriger Jogger vor einem Monat tot an einem Forstweg in der italienischen Gemeinde Caldes gefunden worden. Eine Bärin, die bereits zuvor Menschen angegriffen hatte, hatte den Mann nach bisherigen Erkenntnissen getötet. Die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen Problembären „Bruno“ sollte nach einer Attacke 2020 erlegt werden. Ein Gericht entschied damals jedoch gegen die Tötung. Inzwischen wurde sie eingefangen und befindet sich in einem Tierschutzzentrum mit einem weiteren Bären, der ebenfalls als schwierig gilt.
Bär in Tirol nachgewiesen
Laut Angaben der Provinz haben sich 100 wild lebende Tiere in dem Gebiet angesiedelt, geplant waren nur 50. Am Freitag wurde bekannt, dass im Tiroler Unterland die DNA eines Bären nachgewiesen wurde. Er hatte ein Schaf gerissen. In Südtirol beruhigten Behördenvertreter. In Südtirol würden sich derzeit drei männliche Jungbären aufhalten, die „konstant beobachtet und überwacht“ werden, hieß es Freitagnachmittag in einer Aussendung. „Diese Bären sind keine Problemtiere und stellen daher kein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung dar.“
Es gebe derzeit auch keinen Anlass, von einer erhöhten Gefahr durch Bären in Tirol auszugehen, hieß es aus Tirol. Dass Bären in dem Bundesland durch die Wälder streifen, ist an sich noch keine Besonderheit. Sie sind im Regelfall scheu. Sollte sich ein Bär problematisch verhalten, ist in Tirol mittlerweile - ebenso wie beim Wolf - ein Abschuss möglich. „Wenn ein Risiko für Menschen besteht, sind wir in der Lage, sehr rasch zu handeln“, sagte der zuständige Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP).
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