Anschlag vereitelt

Syrer wollten Ungläubige mit in den Tod reißen

Ausland
25.04.2023 17:39

Polizisten haben am Dienstag in Hamburg und Kempten im Allgäu zwei syrische Brüder festgenommen. Sie werden verdächtigt, einen Selbstmordanschlag mit islamischem Hintergrund geplant zu haben.

Die zwei Männer sollen demnach vorgehabt haben, mit einem selbst hergestellten Sprengstoffgürtel zivile Ziele zu treffen. Gegen den 28-jährigen Hauptbeschuldigten erließ das Amtsgericht Hamburg Haftbefehl, wie die Generalstaatsanwaltschaft und das deutsche Bundeskriminalamt mitteilten.

Chemische Substanzen sichergestellt 
Seinem 24 Jahre alten Bruder wird Beihilfe vorgeworfen. Nach dpa-Informationen wurde er ohne Widerstand zu leisten bei einer Durchsuchung seiner Wohnung festgenommen. Auch in Hamburg wurden die Wohnung des Älteren im Stadtteil St. Georg und drei weitere von Kontaktpersonen durchsucht.  Es seien umfangreiche Beweismittel, darunter chemische Substanzen und Mobiltelefone sichergestellt worden, hieß es. An der Aktion seien 250 Polizisten beteiligt gewesen. Bei der Durchsuchungsaktion in Kempten sollen auch Spezialkräfte der Polizei im Einsatz gewesen sein.

Material über Ebay beschafft
Der 28-Jährige habe seit einigen Wochen über die Onlineplattform Ebay und andere Anbieter Grundstoffe zur Herstellung sprengfähigen Materials erworben. Sein Bruder in Kempten habe ihn in der Tatplanung bestärkt, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Der Haftbefehl wurde am Dienstag verkündet, wie eine Sprecherin sagte. Der Vorwurf lautet Terrorismusfinanzierung. Der in ähnlichen Ermittlungen übliche Tatvorwurf der Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat werde bisher nicht erhoben, da noch wesentliche Teile für die Sprengfähigkeit des Gürtels gefehlt hätten.

Hinweise auf ein konkretes Anschlagsziel habe es zwar nicht gegeben, sagte die Sprecherin. Allerdings habe der 28-Jährige vorgehabt, sich selbst mit dem Sprengstoffgürtel in die Luft zu sprengen und dabei „möglichst viele Ungläubige“ mit in den Tod zu reißen.

Hamburgs Innensenator Andy Grote lobte die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden der Hansestadt mit denen des Bundes. Dadurch sei ein Verdächtiger festgenommen worden, „der offenbar einen islamistischen Sprengstoffanschlag vorbereitete. (...) Der Fall zeigt erneut, wie wachsam und leistungsfähig unsere Sicherheitsbehörden sein müssen, um uns gegen extremistische Anschläge wirksam zu schützen“, sagte Grote.

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