Wahlkampfvorbereitung?

Prominenter Neuzugang in Willis Bürgermeisterbüro

Tirol
24.03.2023 16:00

Wahlkampfleiterin oder Kandidatin der Innsbrucker Grünen, falls BM Georg Willi vorzeitig das Handtuch wirft? Die frühere Landtags-Vizepräsidentin Stephanie Jicha dockt mit Anfang April im grünen Bürgermeisterbüro an. Dort gab es zuletzt einen personellen Aderlass. Auch bei der Innsbrucker ÖVP geht es rund. 

Prominenter Neuzugang bei den Innsbrucker Grünen: Ex-Landtagsvizepräsidentin Stephanie Jicha wird mit Anfang April bei der Bürgermeisterpartei andocken und beim Innsbrucker Gemeinderatswahlkampf im kommenden Jahr mitmischen. Jicha schied erst im Vorjahr im Vorfeld der Landtagswahl aus der Politik aus, als bei den Grünen der Kampf zwischen zwei gegensätzlichen Lagern entschieden war - und sie offenbar nicht dem siegreichen angehörte.

Jicha kommt anstelle eines langjährigen Grünen-Mitarbeiters, der seit 2012 die Rolle eines Koordinators innerhalb der Vierer-Koalition erfüllte. Zur Zufriedenheit auch der anderen Parteien. Doch das ist Geschichte. Ebenso wie Willis langjährige Büroleiterin, die offiziell mit Ende März weg ist. 

Gemeinderat wählt Nachfolge-Bürgermeister
Im Landtag war Jicha über die Parteigrenzen hinaus geschätzt. Eine Fähigkeit, die ihr auch als Bürgermeisterkandidatin der Grünen zugutekommen könnte. Falls Willi vorzeitig das Handtuch werfen sollte, würde wohl Jicha nachrücken und als Kandidatin der Grünen für die folgende Bürgermeister-Nachbesetzung durch den Gemeinderat ins Rennen gehen. Und wäre damit für die kommende Bürgermeister- und Gemeinderatswahl bereits bekannt und positioniert. Kritiker monierten am Rande der Gemeinderatssitzung, das Bürgermeisterbüro sei ein „Auffangbecken“ für Grüne, in dem noch dazu lukrative Gehälter gezahlt werden. Jicha wird dem Vernehmen nach im Ausmaß von 30 Wochenstunden beschäftigt sein. 

In ÖVP bahnt sich Machtkampf an
Kalt erwischt wurde gestern ÖVP-Vize Hannes Anzengruber – und zwar von seiner eigenen Partei. Als Retourkutsche dafür, dass er in der Bozner-Platz-Diskussion die ÖVP-Fraktion gespalten hatte, bekam er über die Hintertüre einen Bürgermeisterkandidaten vor die Nase gesetzt: Staatssekretär Florian Tursky, früherer Büroleiter von LH a.D. Günther Platter. Über Turskys mögliches Antreten wird seit Wochen getuschelt. Das Überraschungsmoment ist ein Jahr vor der Wahl dahin. Dafür wissen nun die ÖVP-Mitglieder (und auch Anzengruber) Bescheid. Gemunkelt wird weiters, dass er nun eine von der Wirtschaft unterstützte Liste bilden kann, jetzt, da ihm der Stuhl vor die Tür gestellt wurde. Tursky wollte Donnerstag sein mögliches Antreten nicht kommentieren.

Ziel der anderen: FPÖ abfangen
Hintergrund der Ereignisse dürften auch aktuell kursierende Umfragen sein. Diese sehen den 1. Vize-BM Markus Lassenberger von der FPÖ in der Bürgermeisterfrage weit vorne. Einen blauen Bürgermeister in Innsbruck abzufangen, dürfte auch das Hauptmotiv für die frühe Positionierung des bürgerlichen Lagers sein. Nur mit einem gemeinsamen Kandidaten besteht eine Chance gegen Willi und Lassenberger. 

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