"Sehr guter Kader"

Besiktas-Legionär Dag rechnet mit bärenstarker Türkei

Fußball
04.09.2011 17:13
Der 2:1-Zittersieg der türkischen Nationalmannschaft gegen Kasachstan ist für Österreich zum ungünstigsten Zeitpunkt gekommen - diese Meinung vertritt zumindest ÖFB-Teamspieler Ekrem Dag. Allein schon aufgrund der Kritik an der Auswahl von Guus Hiddink nach dem Freitag-Match rechnet der Besiktas-Istanbul-Legionär am Dienstag im Wiener Happel-Stadion mit einer klaren Leistungssteigerung und daher mit einem bärenstarken Team aus seinem Geburtsland.

"Das 2:1 war für uns nicht gut. Die Türken haben trotzdem gewonnen und drei Punkte mehr. Außerdem werden sie jetzt gegen uns noch konzentrierter und disziplinierter auftreten", vermutete der 30-Jährige.

Deutschland-Debakel liegt noch im Magen
Doch nicht nur für den WM-Dritten von 2002, auch für Österreich gibt es vom Freitag noch einiges aufzuarbeiten, schließlich gilt es, das 2:6-Debakel von Gelsenkirchen zu verdauen. "Es ist nicht so leicht, dieses Spiel zu vergessen. Am schwierigsten ist es am nächsten Tag in der Früh, wenn einem beim Aufwachen wieder alles einfällt", erzählte Dag am Sonntag.

Der Flügelspieler ist allerdings überzeugt, dass die Abfuhr in Deutschland nichts am Respekt der Türken vor Österreich geändert hat. "Sie werden uns sicher ernst nehmen. Sie wissen, dass wir daheim gegen Deutschland gut gespielt haben, und so leicht haben sie sich beim 2:0 in Istanbul gegen uns auch nicht getan."

Sahin, Altintop, Belözoglu und Inanfehlen
Es gibt aber auch noch andere Gründe für die Nummer 24 der FIFA-Weltrangliste, die Partie im Prater mit Vorsicht in Angriff zu nehmen. Nuri Sahin, Hamit Altintop und Emre Belözoglu fehlen wegen Verletzungen, Selcuk Inan ist aufgrund seines Ausschlusses gegen Kasachstan gesperrt. "Aber es ist egal, wer spielt. Die Türkei hat einen sehr guten Kader, da werden diese Ausfälle nicht viel machen", meinte Dag und warnte vor allem vor Arda Turan: "Er spielt seit ein paar Monaten in Hochform."

Fehlende Spielpraxis als Nachteil für die Türkei
Im Gegensatz zu Atletico-Madrid-Legionär Turan sind viele seiner Nationalteam-Kollegen auf Vereinsebene zur Untätigkeit gezwungen, weil der Auftakt der türkischen Süper Lig durch den Manipulationsskandal auf kommendes Wochenende verschoben wurde. "Dieser späte Start ist wahrscheinlich ein Nachteil für die Türkei. Die meisten Spieler haben nur Testspiele in den Beinen", erklärte Dag.

Besiktas im Korruptionssumpf?
Der frühere Sturm-Graz-Kicker bekam die Auswirkungen des Skandals selbst zu spüren, denn auch der Sieg von Besiktas im Elferschießen gegen Istanbul BB soll gekauft worden sein. Besiktas-Präsident Yildirim Demirören gab deshalb den Pokal sogar bis zum Ende der Untersuchungen zurück. "Aber ich kann das nicht glauben. Dieses Match war für mich das schwierigste in der ganzen Saison und die Spieler beim Gegner, die angeblich was gedreht haben sollen, waren die Besten", meinte der ÖFB-Internationale, der in dieser Partie durchspielte.

Generell habe er den Berichten über manipulierte Spiele zunächst keinen Glauben geschenkt. "Ich habe zuerst gedacht, da wird nichts rauskommen. Dann ist doch etwas rausgekommen, aber dann habe ich nicht mehr viel davon mitbekommen", behauptete Dag. An einen nachhaltigen Schaden für den türkischen Fußball glaubt der gebürtige Türke nicht. "Derzeit ist noch alles ein bisschen durcheinander, aber wenn die Meisterschaft losgeht, wird sich die Situation wieder normalisieren."

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(Bild: KMM)



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