Der erste Sieger der Formel-1-Saison 2023 heißt Max Verstappen. Der amtierende Weltmeister fuhr am Sonntag in Bahrain in einer eigenen Liga, mit Sergio Perez auf Rang zwei darf Red Bull gleich zu Saisonbeginn den ersten Doppelsieg bejubeln. Für die Überraschung des Tages konnte indes Fernando Alonso sorgen. Der Spanier landete bei seinem Debüt für Aston Martin auf Rang drei.
Verstappen triumphierte beim Großen Preis von Bahrain zum ersten Mal, es war sein 36. Grand-Prix-Sieg. Dritter wurde überraschend Routinier Fernando Alonso im Aston Martin.
Der Endstand:
Frust bei Ferrari
Der 41-jährige Spanier überflügelte kurz vor Rennende noch Landsmann Carlos Sainz im Ferrari, der Vierter wurde. Vizeweltmeister Charles Leclerc schied nach einem technischen Problem bei seinem Ferrari auf Platz drei liegend aus. Rekordweltmeister Lewis Hamilton, für den die Serie von neun Bahrain-Stockerlplätzen hintereinander endete, landete auf Rang fünf, direkt vor Lance Stroll im zweiten Aston Martin. Für Red Bull war es der erste Doppelsieg in Bahrain, Verstappen gewann erstmals den Saisonauftakt. In zwei Wochen (19. März) steht in Jeddah/Saudi-Arabien das zweite von 23 Saisonrennen auf dem Programm.
„Das ist genau der Saisonstart, den wir wollten und gebraucht haben. Ein perfektes 1-2“, jubelte Verstappen, der 11,987 Sekunden vor Perez über die Ziellinie fuhr. Auch Alonso (+38,637) war überglücklich und wurde von seinem Team begleitet von einem Feuerwerk frenetisch bejubelt. „Es ist so unglaublich. Was ihr geschafft habt, ich bin so stolz auf euch“, sagte Alonso nach seinem 99. Podestplatz in der Königsklasse des Motorsports.
Verstappen lieferte eine dominante Vorstellung zum Start der Mission WM-Hattrick ab, sein Sieg war nie in Gefahr. „Es war ein super erster Stint, dann ging es nur noch darum, die Reifen zu schonen“, erklärte der Weltmeister der vergangenen beiden Jahre. „Wir haben ein gutes Paket, mit diesem Auto können wir kämpfen. Großes Danke an das Team, uns so ein Auto hinzustellen.“ Auch Red-Bull-Berater Helmut Marko war hochzufrieden. „Es ist eine Erleichterung, die Race-Pace war sehr gut. Beide Fahrer sind stärker geworden, es passt alles. Ein tolles Chassis, ein super Motor und zwei Topfahrer, die sich verstehen. Es gab aber schon Ansatzpunkte für Nervosität, aber nichts Gravierendes“, sagte der Steirer bei ServusTV.
Bereits vor der ersten gedrehten Rennrunde traf Ferrari eine ungewöhnliche Entscheidung. Das italienische Team wechselte beim Boliden von Vorjahressieger Leclerc die Hybrid-Batterie („Energy Store“) sowie die Kontrollelektronik, um auf Nummer sicher zu gehen, wie es hieß. Der Monegasse erhielt zwar keine Strafe, pro Saison darf jeder Fahrer aber nur zwei dieser Komponenten nutzen, ehe ein Tausch mit einer Rückversetzung in der Startaufstellung sanktioniert wird.
Allerdings war Leclerc auf den ersten Rennmetern im neuen F1-Jahr einer der Gewinner. Der Ferrari-Hoffnungsträger überholte Perez beim Start und war damit der erste Verfolger von Pole-Setter Verstappen. Dahinter wurde Alonso, der nach Platz fünf im Qualifying schon von einem „unwirklichen“ Wochenende gesprochen hatte, von Kollege Stroll leicht berührt. Dadurch reihte sich der Spanier bei seinem 356. Grand-Prix-Einsatz erst einmal auf Platz sieben ein.
Während Verstappen, der im Vorjahr kurz vor Rennende mit Siegchancen wegen Benzinproblemen ausgeschieden war, bereits in den ersten von 57 Runden der Konkurrenz davonraste, entwickelte sich dahinter ein Kampf um die Positionen. Besonders das Duell zwischen Mercedes und Aston Martin sorgte für Spannung. Alonso setzte die „Silberpfeile“ in Schwarz unter Druck, genauso wie Stroll, der mit einem gebrochenen Handgelenk fuhr.
„Bye, bye“
Die ersten Boxenstopps brachten unterschiedliche Strategien: Red Bull zog erneut den weichsten Reifensatz auf, während Ferrari auf die harten Reifen setzte. Große Dramatik brachte dieser Umstand aber nicht, die beiden Red-Bull-Boliden waren an der Spitze unantastbar. Dahinter lieferte Alonso eine spektakuläre Aufholjagd. Der zweimalige Weltmeister überflügelte erst Rekordchampion Hamilton, dann hatte der Asturier im Aston auch in einem harten Fight gegen Sainz das bessere Ende für sich. „Bye, bye“, sprach Alonso zufrieden in den Boxenfunk.
Weniger zufrieden endete das Rennen für Leclerc. Nach 41 Runden rollte der rote Bolide mit einem technischen Problem aus, für den Vorjahressieger ein enttäuschender Saisonstart im Kampf um den WM-Titel. Ebenfalls Pech hatte McLaren-Rookie Oscar Piastri, der 21-jährige Australier musste seinen Boliden nach einem elektronischen Problem als erster Fahrer abstellen. Der Franzose Pierre Gasly stürmte bei seinem Alpine-Debüt unterdessen vom letzten Startplatz noch auf Rang neun.
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