Neuer Anlauf

Modellsprengel für Gemeinsame Schule gesucht

Vorarlberg
02.02.2023 06:25

Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink nimmt neuen Anlauf und denkt in kleineren Dimensionen. SPÖ und NEOS bemängeln fehlendes Tempo, die FPÖ will dringende Probleme wie Personalmangel geklärt wissen.

Das Bildungsreformgesetz aus dem Jahr 2017 stellt in Sachen Gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen die größte Hürde dar. Damit Vorarlberg Modellregion werden kann, müssten nämlich Eltern und Lehrer aller 60 Mittelschulen sowie der zehn AHS-Unterstufen mit einfacher Mehrheit für das Vorhaben stimmen. Und das ist laut Barbara Schöbi-Fink schlicht und einfach „kein realistisches Ziel“.

Ganz vom Tisch ist die Idee für die Bildungslandesrätin aber noch nicht. Sie möchte nämlich mit einem Modellsprengel starten. Gemeinsam sollen Vertreter der Bildungsdirektion mit Eltern und Lehrern der Mittelschule sowie einer der zehn AHS-Unterstufen ein Modell entwickeln, das zeigt, wie die Zehn- bis 14-Jährigen am besten lernen können. Nähere Details wollte sie nicht nennen - unter anderem, weil noch vieles Rechtliches zu klären sei. Etwa ob die AHS-Räume, die im Besitz des Bundes sind, für gemeinsamen Unterricht genutzt werden können.

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Weit über die Hälfte aller Maturanten hat sich im Alter von zehn Jahren für den Besuch einer Mittelschule entschieden.

Bildungs-Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP)

Untätigkeits-Vorwurf ging ins Leere
Was den Druck betrifft, der derzeit wieder auf Volksschullehrern, Viertklässlern und Eltern, die ihre Kinder gerne im Gymnasium sehen würden, lastet, meinte Schöbi-Fink: „Es ist kein Naturgesetz, dass Kinder nur im Gymnasium auf das Leben vorbereitet werden. Zudem haben sich weit über die Hälfte aller Maturanten im Alter von zehn Jahren für den Besuch einer Mittelschule entschieden.“ Untätigkeit jedenfalls wollte sich die Bildungslandesrätin nicht vorwerfen lassen. „Trotz Pandemie wurde die Digitalisierung in den Schulen vorangetrieben, das Lehrpersonal bei der administrativen Arbeit entlastet“, resümierte auch ÖVP-Bildungssprecherin Veronika Marte.

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Wir dümpeln in einem Bildungssystem, das Kinder auf der Strecke lässt und wenig Chancen bietet.

Manuela Auer, SPÖ Vorarlberg

So einiges schon in Schublade verschwunden
SPÖ-Klubchefin Manuela Auer, die das Thema Gemeinsame Schule für die Aktuelle Stunde des Landtags gewählt hat, hatte zuvor kritisiert, dass sich - ähnlich wie im Film vom täglich grüßenden Murmeltier - wenig getan habe. „Vor 27 Jahren habe ich an einer Arbeitsgruppe zum Thema Schulreform teilgenommen. Dieses Papier ist wie so viele in der Schublade verschwunden.“ Vom chancenreichsten Land für Kinder, ein vom Landeshauptmann propagiertes Ziel, sei man ohne Gemeinsame Schule weit entfernt.

Eva Hammerer (Grüne) sprach im Hinblick auf das Übertrittszeugnis von einer „Saison der Tränen und des Drucks“. Dieser unfaire Wettbewerb müsse ein Ende haben. Ähnlich sah dies Sabine Scheffknecht (NEOS). Einzig die Freiheitlichen ließen sich nicht für die Idee der Gemeinsamen Schule begeistern. „Es regnet beim Dach hinein, aber man streitet über Fassadenanstrich“, resümierte Andrea Kerbleder. Sie forderte, zunächst die wahren Probleme wie etwa den Lehrermangel zu lösen und die jeweiligen Schulen weiterzuentwickeln.

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