Geld- und Haftstrafen

Finale im Wettskandal: Neun Ex-Kicker verurteilt!

Steiermark
01.02.2023 21:53

19 Spiele, sieben Monate und 470.000 Euro Schaden: So die Zahlen rund um den Wettbetrug, der sich in der Regionalliga Ost sowie der Wiener Liga und dem Burgenland Cup im Fußball abgespielt haben soll. Im September startete der Prozess, am heutigen Mittwoch ging er mit neun Schuldsprüchen und einem Freispruch (nicht rechtskräftig) in die finale Runde. 

Im September 2022 begann der Prozess im Grazer Straflandesgericht, von 15 Angeklagten Personen erschienen damals nur 12. Für ein paar der Personen hatte sich die Sache gleich erledigt - sie wurden freigesprochen oder erhielten eine Geldstrafe -, gegen neun Angeklagte wurde damals ein paar Tage verhandelt. Noch im September wurde dann der Prozess vertagt und am Dienstag fortgesetzt.

Drahtzieher ist weiter untergetaucht
Am Mittwoch fiel am späten Abend das Urteil: Neun der zehn Angeklagten wurden für schuldig befunden, einer wurde freigesprochen. Am glimpflichsten kam einer der Angeklagten mit 4000 Euro Geldstrafe davon, ein anderer Kicker fasste hingegen 24 Monate teilbedingte Haft aus. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Weiter wie vom Erdboden verschluckt bleibt der mutmaßliche Drahtzieher des Mega-Betrugs.

(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

19 Spiele im Visier
Den Angeklagten wurde vorgeworfen, 19 Spiele im Zeitraum von März 2019 bis September 2021 manipuliert zu haben. Betroffen waren vor allem Fußball-Spiele der Regionalliga Ost, aber auch Matches der Wiener Liga und des Burgenland Cup. 

Quoten manipuliert
Diesmal saßen zehn Beschuldigte vor dem Gericht. Einer der Männer war wieder aufgetaucht und ins Verfahren eingegliedert worden. Auch ein Zeuge war als Ermittler geladen, der seinen Bericht zu den Manipulationen detailliert erörterte.

Kompliziert wurde es jeweils bei den Systemwetten, wenn aus einer ganzen Gruppe von Spielen nur einzelne Matches manipuliert wurden. Es seien teilweise Quoten falsch berechnet worden, führte der Zeuge aus.

Drahtzieher untergetaucht
Bereits im Vorfeld hatten sich einige der Angeklagten schuldig bekannt. Sie sollen jeweils ein paar hundert Euro pro Spiel für ihre Mitwirkung bekommen haben. Die Gewinne der Manipulierer bzw. der Schaden der Wettanbieter soll aber wesentlich größer gewesen sein. 

Schaden um 270.000 Euro erhöht
Der Schaden wurde zuerst mit knapp 200.000 Euro beziffert, Staatswanwalt Hansjörg Bacher erhöhte am Mittwoch auf rund 470.000 Euro. Als Grundlage wurden nun nicht mehr „die gänzlichen möglichen Nettogewinne, sondern nur der um die redlichen Wetten bereinigte Gesamtgewinn“ herangezogen. „Es ging vor allem um die Kombinationswetten. Wenn redliche Wetten dabei waren, wurde alles neu berechnet“, erklärte er und rechtfertigte die Summe damit, dass neue Betrugsfakten hinzugekommen seien. 

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