Verbrechen vor 22 Jahren in Sinabelkirchen (Steiermark): Eine Slowakin belastet nach langem Schweigen am dritten Prozesstag ihren Vater.
Tag drei im Prozess um den ominösen Mord an einem Italiener in der Oststeiermark im Jahr 2001: Wie berichtet, steht die Ex-Freundin des Opfers in Graz vor Gericht, weil sie die Ermordung des damals 47-Jährigen beauftragt haben soll. Zudem sitzt ein Bekannter der Frau, ebenfalls Slowake, auf der Anklagebank - er soll bei der Umsetzung der Tat dabei gewesen sein. Der zweite Täter sowie ein weiterer Planer waren bereits 2019 verurteilt worden, sitzen im Gefängnis.
Am Donnerstag sagte die Tochter des angeklagten Slowaken aus. Es ging dabei um ein Gespräch, das schon 2012 zwischen ihr und ihrem Vater stattgefunden haben soll. Erst vor wenigen Monaten, nachdem ihr Vater verhaftet worden war, wandte sich die Frau an die Behörden. „Hätte ich früher ausgesagt, würde ich heute vielleicht nicht mehr hier sitzen“, so die Slowakin. Die adrette Blondine schildert, dass ihr Vater schwer drogensüchtig war und sie ihn intensiv bei seinem Entzug unterstützt hat.
Er hat mir erzählt, dass er Blut an den Händen hat
Tochter des Angeklagten
Als er 2012 aus einer Klinik kam, sei es zu einem langen Gespräch gekommen. „Er hat mir erzählt, dass er Blut an den Händen hat und jetzt ein neues Leben anfangen will“, so die Frau. Dabei sei von „der Sache mit dem Italiener“ die Rede gewesen. Nähere Details zur Tat habe ihr Vater aber nicht genannt. Er habe alles des Geldes wegen getan, die Ex-Freundin des Opfers habe aber keinen Auftrag dazu gegeben. Der Vater kommentierte noch vor dieser Aussage: „Sie lügt!“
Vertagt auf März
Dass die Zeugin ein nahes Verhältnis zur angeklagten Slowakin haben soll, wirft durchaus Fragen in Hinblick auf das Motiv der Aussage auf. Generell sind die Verflechtungen aus Bekanntschaften und Geldflüssen in dem Fall extrem verworren. Aus dem ursprünglich schon für morgen avisierten Urteil wird nichts, ein weiterer wichtiger Zeuge konnte diese Woche nicht kommen. Es wird auf März vertagt.
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