War Klimakrise schuld?

„Steinzeit-Massaker“ wird in NÖ zum Kriminalrätsel

Niederösterreich
20.01.2023 18:00

Der wohl älteste Kriminalfall Niederösterreichs wird derzeit von Universitäten, Weinviertler Bürgern und Schülern gelöst. Das Rätsel um einen brutalen Überfall, bei dem wahrscheinlich eine ganze Steinzeitsiedlung ausgelöscht worden war, soll nun endgültig geklärt werden. 

Der historische Schauplatz: „Kleinreich“ Asparn an der Zaya - Schletz vor 7000 Jahren. Man schätzt, dass dort bis zu 1000 Menschen lebten, was im Größenvergleich (dem einst aber noch nicht existierenden) Wien entsprechen würde. Was mit dem Zentrum der Region nördlich der Donau geschah, soll ein groß angelegtes Archäologieprojekt klären.

Wer war der Mörder?
Gräberfunde belegen nämlich, dass diese sogenannte Zentralsiedlung brutal geplündert und ausgerottet worden ist. Mehr als 100 Skelette hat man bisher gefunden - aber es sollen viel mehr Bewohner brutal ermordet worden sein. „Das wollen wir nun aufklären“, sagt Projektleiter Jakob Maurer.

Für einen Überfall spricht, dass die Körper nicht bestattet worden sind, sondern einfach liegen gelassen wurden. „Auch die Vielzahl an Verletzungen sowie das Fehlen von jungen Frauen ist auffallend - diese wurden sicher verschleppt“, mutmaßt der Experte der Donau-Uni.

Zitat Icon

Woher kamen die Mörder? Um dieses alte Rätsel zu lösen, brauchen wir nun dringend die Hilfe der regionalen Bevölkerung!

Jakob Maurer, Donau-Universität Krems

Es muss jedenfalls eine beachtliche Streitmacht gewesen sein, denn die Siedlungsanlage umfasste einen dreifachen Schutzgrabenwall mit nur wenigen Zugängen. Und die Angreifer sollen von weit her gekommen sein. Mögliche Ursache: eine Wanderungsbewegung - bedingt durch den Klimawandel, als woanders durch Kälte die Nahrungsressourcen knapp wurden.

Für die Wissenschaftler ist es nun wichtig, die menschlichen Überreste richtig zuzuordnen, um die Skelettteile der Einheimischen von jenen der Angreifer mittels moderner Untersuchungsmethoden unterscheiden zu können.

Region beteiligt sich an der „Aufklärung“
Dafür werden sowohl Oberflächenfunde wie Tonscherben, als auch Bodenproben benötigt. Letztere übernehmen die 3A und 3B des örtlichen Schulzentrums Asparn an der Zaya: Sie werden von Profis eingeschult, wie sie die Spezialgeräte in ihren Heimatorten verwenden sollen.

„Für die Schüler ist es jedenfalls eine interessante Erfahrung, an einem solchen Projekt teilzunehmen. Es hat aber auch den Nutzen zu erfahren, wie schwerwiegend ein Klimawandel samt Auswirkungen sein kann“, zieht Direktor Hannes Keintzel Paralleln zur heutigen Zeit.

Wer den Wissenschaftlern durch Feldbegehungen helfen will - Infos: www.united-by-crisis.at

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