Zahnarzt-Versorgung

„Gesundheitssystem selbst zum Patienten geworden“

Tirol
13.01.2023 14:00

15 Monate Wartezeit für eine Zahn-OP unter Narkose, Einstellung des Nachtdienstes an der Zahnklinik Innsbruck und Co.: Es ist eine Causa, die auch die Tiroler Parteien nicht kaltlässt. Sie üben Kritik an der aktuellen zahnmedizinischen Versorgung im Land.

„So kann es nicht weitergehen“, betont Neos-LA Birgit Obermüller, „es kann nicht sein, dass Kassenpatienten mehr als ein Jahr auf eine Zahn-OP warten müssen, weil es hinten und vorne an Kapazitäten fehlt und sich die Spitäler dagegen wehren, solche Eingriffe durchzuführen.“ Hier sei die Landesregierung gefragt, um mit den Krankenhäusern eine Lösung zu finden. „Denn dieser Fall ist ja leider nicht die Ausnahme, sondern die Regel“, sagt sie.

„Der Schulärztemangel verstärkt die Situation“
Die Situation werde gerade bei Kindern aufgrund des eklatanten Schulärztemangels immer dramatischer. Diese können bei den Untersuchungen an den Schulen gesundheitliche Defizite bei den Kindern frühzeitig erkennen, damit eine Zahn-OP gar nicht erst nötig werde. „Dass es immer weniger Schulärzte an unseren Schulen gibt, betrifft vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien“, sagt Obermüller.

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Landesrätin Cornelia Hagele muss nun endlich ein Machtwort sprechen und rundherum klar kommunizieren, was sie für die Bevölkerung will.

LA Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz)

In dieselbe Kerbe schlägt Liste Fritz-Parteiobfrau und LA Andrea Haselwanter-Schneider: „Wenn wir uns nicht einmal mehr um die Versorgung der Schmerzpatienten kümmern, ist das höchst traurig. Die Klinik Innsbruck wurde vom Land Tirol zwar ausgelagert, was allerdings nicht bedeutet, dass sich das Land völlig aus der Verantwortung ziehen kann. Selbstverständlich hat es nach wie vor die Oberaufsicht und muss die Kliniken managen. Landesrätin Cornelia Hagele muss nun endlich ein Machtwort sprechen und rundherum klar kommunizieren, was sie für die Bevölkerung will. Denn als zuständige Landesrätin müssen ihr eigentlich die Tirolerinnen und Tiroler am Herzen liegen und nicht die Krankenhaus-Manager.“

„Multiorganversagen der Politik“
Für FPÖ-LA Patrick Haslwanter ist das Tiroler „Gesundheitssystem mittlerweile selbst zum Patienten geworden“. Er spricht hier sogar von einem „Multiorganversagen der Politik“ und ist überzeugt: „Hätte man die unzähligen Millionen Euro, die der Landtag gegen die Stimmen der FPÖ noch im Vorjahr für die Aufrechterhaltung einer sinnlosen Corona-Testinfrastruktur beschlossen hat, etwa in Primärversorgungszentren und den niedergelassenen Bereich investiert, wäre die Situation längst nicht so dramatisch.“

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