Das Büro „StudioVlayStreeruwitz“ mit Sitz in Wien hat den Planungswettbewerb der Stadt zur Vision von Bregenz-Mitte gewonnen. Das Siegerprojekt rückt die neue verkehrsberuhigte Innenstadt näher an den See.
Im Gössersaal wurden am Montag und Dienstag die Wettbewerbssieger und deren Pläne zum Großprojekt „Bregenz Mitte“ präsentiert. Mehr als 200 Bregenzer hatten den Weg dorthin gefunden. Für Andrea Krupski von Mansberg, Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung, ist das auch ein Beleg dafür, dass es der richtige Weg war, die Bevölkerung einzubinden. „Für Bregenz ist dies ein Jahrhundertprojekt. Das große Interesse daran zeigt, dass es sich lohnt, einen öffentlichen Diskurs über die Weiterentwicklung unserer Stadt zu führen.“ In Bregenz gebe es bereits eine tolle Baukultur. „Nun ist es daran, auch eine entsprechende Dialogkultur zu entwickeln.“
Wenig Diskussionsbedarf hatten die Mitglieder der Jury, als es darum ging, das Siegerprojekt zu küren. Und so hatten am Ende die kreativen Köpfe des Wiener StudioVlayStreeruwitz die Nase klar vorne. Ihr Konzept knüpft an die Idee der größten Fußgängerzone Vorarlbergs an, setzt auf verkehrsberuhigte Zonen und bietet viel Platz für Fußgänger, Radfahrer und Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel. Die bestehende Fußgängerzone soll bis zum Bahnhofsvorplatz verlängert werden.
Weiteres Parkhaus mit rund 500 Stellplätzen
Auch das Quellenviertel soll näher an die Innenstadt rücken. Die Einfahrt in die Quellenstraße soll nur mehr für Linienbusse und Radfahrer möglich sein. Ein Busterminal wird seinen Platz am Seestadtareal finden. Auch an die Autofahrer ist gedacht - zumindest was die Abstellplätze angeht. Ein Parkhaus mit 500 Plätzen soll den Wegfall der Stellflächen auf dem Seestadtareal kompensieren. Auf dem Dach der Hochgarage ist ein neues Jugendzentrum mit Terrasse und Ausblick geplant.
Besonders störend empfinden die Bregenzer neben der Bahnlinie, die Innenstadt und See voneinander trennt, die teils parallel zu den Schienen verlaufende Durchzugsstraße. Diese soll weiter oberirdisch verlaufen. Im Vorfeld war immer wieder die Idee einer Verlegung der L202 zwischen Ausfahrt Citytunnel und HTL-Kreisverkehr unter die Erde ins Spiel gebracht worden. Dieses Vorhaben scheint inzwischen aber wieder ad acta gelegt worden zu sein.
Die Vorteile einer oberirdischen Straßenführung liegen auf der Hand: Unter der Erde wäre dann nämlich genügend Platz für die Verlegung der Bahnstrecke. Für diese unterirdische Lösung zwischen Lochau und Lauterach hatten sich zuletzt auch die Mitglieder des Landtags ausgesprochen.
Mit Tempo 30 durch die neue Bregenzer Allee
Was die oberirdische Straßenlösung angeht, ist dort ein Boulevard mit langen Baumreihen und breitem Gehsteig geplant. Für alle Fahrzeuglenker soll ein stadtverträgliches Tempo von 30 Stundenkilometern gelten.
Ebenfalls geplant ist ein Planetarium in Seeufernähe, das neue Hotel Seestern sowie mehrere Unterführungen: eine Fahrradunterführung nördlich vom Hafen, sowie je eine unter dem Bahnhof und der Mehrerauer Brücke. Diese sollen den Seepark mit dem neuen Stadtteil verbinden.
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