Nachbar reanimiert

Der Schutzengel von nebenan half gleich zweimal

Seine Nachbarn kann man sich nicht aussuchen. Im Fall von Helmut Pachler ist das aber egal, denn: Einen besseren hätte sich Gerhard B. nicht aussuchen können. Als er am 31. März leblos zusammensackte, holte Pachler den Mann zurück ins Leben. Nun wurde ihm vom Bundeskanzler die Lebensretter-Medaille verliehen!

„Auf einmal klingelte es an der Tür und meine Nachbarin stand aufgelöst da. Ich bin sofort rübergelaufen“, erinnert sich Pachler. Vor Ort ist klar: Kreislaufstillstand! „Ich habe dann Herzdruckmassage und Beatmungen gemacht“, erklärt der Helfer. Die Rettung setzte später den Defibrillator ein und das Herz fing wieder an zu schlagen.

Die Geschichte ist schon bemerkenswert genug. Aber: Sie trug sich am 10. August 2009 kurz vor Mitternacht schon einmal so zu. Auch damals eilte Pachler seinem Nachbarn zu Hilfe und rettete ihm so das Leben.

Ein Leben im Zeichen der Hilfe in der Not
Für den 65-Jährigen ist Helfen in Ausnahmesituationen eine Selbstverständlichkeit. Vor 34 Jahren hängte er den Koch-Beruf an den Nagel, um seinen Traumjob als Rettungssanitäter zu ergreifen. Die Freude am Helfen wurde aber schon viel früher geweckt. „Ich habe als Kind meinen Cousin nach einem Fahrradunfall schon mit dem Leiterwagen bis zum Arzt gezogen“, erinnert sich Pachler schmunzelt. Später starb Pachlers Lehrherr vor seinen Augen. Und dann war da noch der Tag, an dem er vier Menschen aus einem brennenden Autowrack zog. Es kam, wie es kommen musste: „Irgendwann habe ich bei der Rettung angefangen und bin freiwillig, gefahren.“ Später folgte eine langjährige berufliche Karriere.

Auch heute steigt Pachler, inzwischen in Pension, noch ehrenamtlich in den Krankenwagen. Die jungen Kollegen, die er beim „Krone“-Termin liebevoll „meine Buam“ nennt, will er an seinem Wissen teilhaben lassen.

Pachlers Appell: „Wichtig ist, dass sich die Leute ohne Zögern helfen trauen. Das ist vor allem bei der Herzdruckmassage lebensnotwendig!“