Neben dem Fußball sorgt die Weltmeisterschaft in Katar vor allem abseits des grünen Rasens für ordentlich Gesprächsstoff. Bier-Verbote, die Ausbeutung der Gastarbeiter und nicht zuletzt die „One Love“-Debatte füllen täglich die internationalen Schlagzeilen. Vor allem von letzterem Thema hat Ex-DFB-Star Markus Babbel langsam die Schnauze voll.
„Das geht tierisch auf den Keks“, so der 50-Jährige im Interview mit „Sport1“ auf die Frage, ob die Debatte die Spieler wohl belaste. „Ich selbst kann den Mist nicht mehr hören. Die Spieler sind da, um Fußball zu spielen und unser Land zu vertreten. Wenn jemand der Meinung ist, dass er sich mit den Werten in Katar schwertut, muss er zu Hause bleiben.“
Die ständige Diskussion sei für die Spieler ein großer Störfaktor, ist sich Babbel sicher. Ihnen werde das Gefühl vermittelt, dass der Fußball zur reinen Nebensache werde. „Es geht eigentlich nur noch darum, was man für ein Zeichen setzt.“
Unkonzentriert
Bei Deutschlands Auftaktspiel gegen Japan hatte sich die Flick-Elf beim Mannschaftsfoto die Hand vor den Mund gehalten, nachdem sie darauf verzichtet hatte, Kapitän Manuel Neuer mit der „One Love“-Binde auf das Feld treten zu lassen. Laut Babbel seien die Sportler aufgrund des Wirbels nicht mehr auf den Sport konzentriert. „Wenn dann bei mehreren Spielern ein paar Prozente fehlen, reicht das, um das Spiel zu verlieren“, erklärte der Europameister von 1996.
„... Der wird enttäuscht sein“
Deutschland hatte sich Japan überraschend mit 1:2 geschlagen geben müssen. Im Vorfeld der Partie hatte DFB-Stürmer Thomas Müller auf Instagram das Verhalten der Spieler und des Fußball-Bundes verteidigt. „Wer von uns Fußballern erwartet, dass wir unseren Pfad als Sportler komplett verlassen und unsere sportlichen Träume, für die wir ein Fußballerleben lang gearbeitet haben, aufgeben, um uns politisch noch deutlicher zu positionieren, der wird enttäuscht sein“, hatte der Bayern-Star klargestellt.
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