Barca-Coach Xavi:

Zu viel Freundschaft, zu wenig Professionalität?

Auch wenn‘s am Wochenende einen (Last-Second-)Auswärtssieg bei Valencia gab - die Gesamtsituation ist beim FC Barcelona, nicht zuletzt wegen des Champions-League-Aus, nicht befriedigend. Ob das wohl auch an Trainer Xavis Hang, Loyalität und Freundschaft über Professionalität zu stellen, liegt? Zumindest ein spanischer Journalist, und in seinem Gefolge internationale Medien, besetzen dieses Thema.

In der Kritik stehen dabei nicht Xavis Coaching-Skills oder gar seine - schon gar nicht bestreitbaren - Verdienste als Spieler für seinen Herzensklub. J.M. Casanovas, ein angesehener Journalist der spanischen Plattform „SPORT“, stellt eher die Qualität von Xavis Trainerteam infrage. Der Co-Trainer: sein Bruder Oscar, „ein schöner Mensch, aber ohne Einfluss“, schreibt Casanovas. Dritter Trainer: Sergio Alegre, bisher Scout und Trainer in der dritten Liga, dort sogar abserviert. Der Fitnesstrainer: ein Jugendfreund Xavis, bisher „nur“ Fitnesscoach bei Avila. Die Analysten: bisher nur als Scouts für kaum namhafte Teams aktiv. Mangelt es Barca an Qualität und Professionalität im Trainerteam, also an der Outlinie? Ist Xavi (zu) allein, wenn es um tatsächliche Fußball-Expertise auf höchstem Niveau geht?

Nicht wunschgemäß
Liefe bei Barca alles nach Plan, stellten sich diese Fragen mit Sicherheit nicht. Das Aus in der Champions League und zuletzt auch die klare Niederlage im Clasico bei Real Madrid waren aber für die Fan- und Experten-Seele offenbar zu viel. Da tröstet es auch nicht, dass die Tabelle seit dem vergangenen Wochenende aus Barca-Sicht wieder einigermaßen herzeigbar aussieht.

Ein (spielerisch auch nicht dauerhaft überzeugender) Last-Minute-Sieg bei Valencia bei einem gleichzeitigen Patzer von Leader Real Madrid lassen Barca wieder auf Tuchfühlung mit dem Erzrivalen gehen und von Platz zwei lachen. Vielleicht verstummen, wenn‘s in der Tonart weitergeht, die Diskussionen um Xavis Trainerteam doch wieder.