Gründe sind logisch

Lehár-Mobiliar landet doch nicht im Ex-Supermarkt

(Bild: Fellner Klemens)

Teuer - und sicher - oder billig - und dafür risikoreich. In Bad Ischl gibt´s jetzt eine Lösung. Der über 100 Jahre alte Steinway-Flügel wird während der Renovierung der Lehár-Villa nun doch nicht im alten Supermarkt gelagert.

Franz Lehár erwarb seine Villa im Jahr 1912. Bis zu seinem Tod 1948 verbrachte er dort beinahe jeden Sommer. Der Komponist soll sich in den Räumlichkeiten immer sehr wohl gefühlt haben, meinte voller Überzeugung: „In Ischl habe ich immer die besten Ideen.“

Ein Umstand, den sich die Stadtgranden Ischls heutzutage nicht immer auf die Fahnen heften können. Denn sonst hätte es wohl nicht tatsächlich Pläne gegeben, das wertvolle Interieur der Villa während der geplanten Renovierung in einem aufgelassenen Supermarkt zu lagern.

(Bild: Hörmandinger Reinhard)

Im Wissen um die Kostbarkeit der beweglichen Inhalte des Museums hatte das mit der Projektabwicklung betraute Architekturbüro eine Ausschreibung zur Lagerung in einem renommierten Kunstdepot veranlasst. Die Kosten von knapp unter 100.000 Euro und die angespannte Lage der Gemeindefinanzen dürften die Verantwortlichen aber dann dazu bewogen haben, auch nach einer preisgünstigeren Variante Ausschau zu halten. Und so geriet ein kürzlich aufgelassenes Geschäft in einem Vorort der Kaiserstadt in ihren Fokus. Bei näherer Kalkulation stellte man allerdings fest, dass der Standort mit dem Einbau einer Alarmanlage und sonstiger Sicherheitsinvestitionen fast die gleichen Kosten verursachen würde wie die Unterbringung in einem professionellen Depot.

In der Bevölkerung wurde vor allem aber die Sorge um das Risiko geäußert, die wertvollen Exponate könnten durch die unsachgemäße Lagerung Schaden nehmen. Was bei einer Versicherungssumme von drei Millionen Euro auch durchaus ernst zu nehmen ist. Quasi in letzter Minute wurde von der „Billig-Lösung“ Abstand genommen. Der Gemeinderat entschied, doch einer professionellen Einlagerung zuzustimmen.