Affäre als Auslöser

Mordplan im Parkhaus: Staatsanwalt klagt an

Salzburg
15.10.2022 08:30

Ein Salzburger (41) wollte laut Anklage den Liebhaber seiner Frau töten und stürzte vor Polizisten zwölf Meter in die Tiefe.

Der Abschiedsbrief samt der darin enthaltenen Ankündigung, zwei Menschen zu töten, war schon geschrieben und in einer Box an eine Angehörige übergeben. Die Waffen – ein Messer, drei Wurfmesser und ein Samurai-Schwert – lagen im Auto bereit. Nur das Opfer musste noch das Parkhaus betreten und zum Auto gehen, damit die Tat vollendet werde. Doch zuvor kam die Polizei. Beim Anblick der Beamten stürzte sich der Salzburger (41) vom vierten Stock des Uniklinikum-Parkhauses rund zwölf Meter in die Tiefe.

Nein, es handelt sich um keinen Krimi, sondern um die Anklageschrift der Salzburger Staatsanwaltschaft mit dem Vorwurf des versuchten Mordes gegen den zweifachen Vater. Den Suizidversuch hat der Mann schwer verletzt überlebt: Er liegt laut „Krone“-Recherchen nach wie vor in einem österreichischen Spital und wird wohl für den Rest seines Lebens mit den Folgen zu kämpfen haben.

Angehörige schaltete wegen Brief die Polizei ein
Die Eifersucht dürfte ihn dazu getrieben haben: Laut der Anklage hatte der Spitalsbedienstete vier Tage vor dem Vorfall erfahren, dass seine Ehefrau eine zwei Jahre andauernde Affäre mit einem Mediziner hatte. Der Salzburger fand heraus, wer der Arzt war und heckte einen Mordplan aus, heißt es.

Metallkassette mit Abschiedsbrief
Am Tag der Tat, dem 26. November, übergab der Angeklagte eine Metallkassette mit Abschiedsbrief und Erbstücken an eine Angehörige. Mit der Bitte, diese erst nach seinem Tode zu öffnen. Doch die Betroffene warf einen Blick hinein, las den Brief und schaltete sofort die Polizei ein – damit dürfte sie einen Mord verhindert haben. Denn die Polizei fand den 41-Jährigen in seinem Auto sitzend im Parkhaus – nur eine halbe Stunde vor dem Dienstende des Nebenbuhlers.

Seit dem Vorfall verweigerte der Mann die Aussage. Nur gegenüber der gerichtlichen Neuropsychiaterin öffnete er sich, erzählte seine Version und bestritt den Vorwurf des Mordversuchs. Die Expertin attestierte ihm eine narzisstische Persönlichkeit. Verteidigt wird er von Anwalt Christoph Mandl.

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