Dominic Thiem steht zum zweiten Mal seit seiner im Juni des vergangenen Jahres erlittenen Handverletzung im Halbfinale eines ATP-Tennisturniers. Der Niederösterreicher besiegte am Freitag im Viertelfinale des ATP-250-Turniers in Gijon den als Nummer vier gesetzten Argentinier Francisco Cerundolo mit 6:4,6:3. Im Match um seinen ersten Finaleinzug seit fast zwei Jahren trifft er auf den topgesetzten Russen Andrej Rublew, die Nummer 9 der Welt.
„Vom ersten Match an habe ich mich hier großartig gefühlt. Ich bin superhappy, dass ich am Wochenende noch im Turnier bin. Vor allem nach drei richtig guten Matches. Auch heute wieder, bis auf eine kurze Schwächephase war es eine richtig konzentrierte Leistung“, erklärte Thiem. Dass er zum zweiten Mal nach Gstaad im Juli die Vorschlussrunde erreicht hat, ist „sehr wichtig für mich. Ich will mich im Ranking verbessern, ich bin noch jenseits von 150. Da hilft ein Halbfinale viel“, sagte er.
Auf Traumstart folgte Rebreak
Thiem startete auf dem Hartplatz von Gijon gleich mit einem Break, musste aber postwendend auch seinen Aufschlag abgeben. Danach war der Niederösterreicher mit seinen Service-Spielen ungefährdet, beging weniger Eigenfehler und setzte Cerundolo als Rückschläger unter Druck. Mit dem zweiten Break ging Thiem, der immer wieder mit einer starken Rückhand punktete, 4:3 in Führung und servierte zur Satzführung aus.
Im zweiten Satz schaffte die ehemalige Nummer drei der Welt das Break zum 2:1. Trotz 40:0-Führung kassierte er aber gleich das Re-Break. Der Argentinier war nun besser im Spiel, so wie im ersten Satz nahm Thiem seinen Gegner aber wieder im siebenten Game den Aufschlag ab. Er ging entscheidend mit 4:3 in Führung und verwertete nach 1:33 Stunden seinen ersten Matchball.
Kurzer Wackler
„Ich habe richtig gut begonnen im zweiten Satz und dann passiert was, was mir nicht passieren darf: Bei 2:1 und 40:0, wo er ein bisschen nachgelassen hat, dass ich das Game noch verliere. Das muss ich besser machen, alles daran setzen, dass ich das Game durchbringe“, ärgerte sich Thiem. Aber „nach einer kurzen Schwächephase habe ich dann wieder dort fortgesetzt, wo ich aufgehört habe, und das Match gut zu Ende gespielt“.
Nun geht es gegen Rublew, der den US-Amerikaner Tommy Paul mit 7:5,6:3 bezwang. „Ich werde mich steigern müssen, wenn ich gegen Rublew, wieder einmal gegen einen Top-Ten-Spieler, gegen einen der besten Spieler auf der Welt zur Zeit, spiele“, weiß Thiem. „Das ist eine unglaubliche Herausforderung.“ Thiem hat gegen den Russen die ersten zwei Duelle gewonnen, der war damals allerdings erst 20 Jahre alt. Die jüngsten drei Aufeinandertreffen (2019 in Hamburg, 2020 in Wien und 2020 bei den ATP Finals in London) hat aber der Russe, der nächste Woche 25 Jahre alt wird, gewonnen.
Top 100 winken
Mit dem Erfolg über den Weltranglisten-29., der erst dritte über einen Top-30-Spieler seit seinem Comeback, nähert sich Thiem seinem großen Ziel, zu Jahresende wieder in die Top 100 vorzustoßen. Mit dem Halbfinaleinzug wird sich der 29-Jährige auf jeden Fall schon einmal auf eine Position um 130 verbessern.
Die Fans in Wien dürfen sich jedenfalls auf einen wieder richtig im Aufwind befindlichen Lokalmatador freuen. Vor dem Stadthallen-Turnier Ende Oktober spielt Thiem nächste Woche noch in Antwerpen.
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