Insekten essen

Fliege ist das „beste Vieh im Stall“ der Zukunft

Oberösterreich
01.09.2022 16:00

Ein Welser Start-up mästet Insektennachwuchs, aus dem Dünger und Tierfutter gemacht wird. Verfüttert wird, was bei Bäckereien oder Obsthändlern liegen bleibt. Bald sollen Fliegenlarven auch als Lebensmittel gelten. Der Antrag läuft. 

Insekten verändern die Landwirtschaft und machen ganz neue Zweige möglich, nämlich Indoor-Farming, bei dem wertvolle Produkte erzeugt werden. „Bestes Vieh im Stall“ ist derzeit die Schwarze Soldatenfliege, allerdings in ihrem Larvenstadium. „Wir füttern und mästen die Fliegenlarven mit Lebensmittelabfällen“, sagt Philipp Pauer, der im Vorjahr das Welser Start-up Insektianer gegründet hat, wir berichteten.

Abfälle werden leckerer Brei
Gemeinsam mit Studierenden der FH Wels haben die Insektianer Substrate zur Zucht und Mast der „kleinen Nutztiere“ entwickelt. „Wir erhalten von Bäckereien, Mühlen, Saftherstellern, Obst- und Gemüseproduzenten alles, was sie nicht verwerten oder verkaufen können“, sagt Pauer. Daraus wird ein Brei gemacht, der hygienisiert und homogenisiert an die hungrigen Larven verfüttert wird.

Schon im Tierfutter
Durch das paradiesisch gesunde Fressen werden die kleinen Tierchen selbst zum gesunden, nährstoffreichen Grundprodukt, für das die Insektianer eine zertifizierte Zulassung im EU-Raum in der Hand halten. Allerdings dürfen die Larvenprodukte derzeit nur bei der Herstellung von Düngemitteln oder Tierfutter verwendet werden.

Am Speisezettel der Zukunft
„Sie sind in Hunde-, Katzen- und Hühnerfutter enthalten“, sagt Pauer, der jetzt einen Schritt weiter geht: „Die Rohstoffe aus den Larven könnten auch in der Lebensmittelindustrie für uns Menschen verwendet werden. Wir haben die Zertifizierung beantragt und erwarten nächstes Jahr die Zulassung.“

Bald online erhältlich
Aus seinem gerade noch kleinen Unternehmen ist binnen kurzer Zeit eine Firma mit zehn Mitarbeitern und Wachstumspotenzial geworden. Er plant, am Standort Wels das größte Indoor-Farming-Projekt mit Insekten aufzubauen. Demnächst will er eigene Produkte im Online-Shop anbieten: „Wir arbeiten gerade an einer Hundefuttermischung.“

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