Erstmals in der Geschichte könnten es fünf rot-weiß-rote Vereine in eine Gruppenphase des Europacups schaffen. Rapid muss Vaduz „auffressen“, WAC gegen Molde aufpassen. Österreichs Rekord-Teamspieler Andreas Herzog schreibt in seiner „Krone“-Kolumne über den Europacup.
Salzburg in der Champions League, Sturm Graz in der Europa League. So viel wissen wir schon einmal. Der Rest entscheidet sich dann Donnerstagabend. Die historische Chance, dass es erstmals gleich fünf österreichische Mannschaften in eine Gruppenphase schaffen könnten, macht aber bereits Lust auf hoffentlich viele tolle Europacup-Abende im kommenden Herbst.
Der Vorteil der Austria ist, dass sie gegen Fenerbahce Istanbul nichts zu verlieren hat. Einerseits, weil sie ja zumindest das Ticket für die Conference League fix in der Tasche hat. Und andererseits, weil nach dem 0:2 daheim kaum jemand noch den Aufstieg erwartet. Die Austria darf nicht auf „Holladrio“ drauflosstürmen, muss an die Sensation glauben und einen echten Sahnetag erwischen. Und vielleicht hilft ja Fenerbahce mit, indem man es ein wenig zu locker nimmt.
Rapid muss es einfach schaffen, nach der phasenweise peinlichen Vorstellung beim 1:1 in Vaduz daheim alles klarzumachen. Sie müssen die Liechtensteiner hinten einschnüren, dürfen ihnen keine Luft zum Atmen geben, schon zur Pause 1:0 oder 2:0 führen. Ja, es ist vielleicht eine unangenehme Aufgabe. Denn jeder unterschätzt Vaduz, obwohl die schon Koper aus Slowenien und Konyaspor aus der Türkei eliminiert haben. Aber unter dem Strich gibt es keine Ausreden. Wer in eine europäische Gruppenphase will, muss Vaduz einfach besiegen.
Der Wolfsberger AC befindet sich nach dem 1:0 in Norwegen in einer guten Ausgangsposition. Ich würde die Chancen mit 60:40 für die Kärntner beziffern. Aber Vorsicht! Molde ist prinzipiell stark in Form, führt in Norwegen die Tabelle an. Und das kann man vom WAC, der derzeit das Tabellenende bei uns in Österreich schmückt, nicht gerade behaupten.
Fünf Teams in der Gruppenphase - das wäre zweifelsohne eine super Sache für unseren Fußball. Und es würde übrigens auch einen „lachenden Sechsten“ geben, nämlich Didi Kühbauer und seinen in der Liga stets gut ausgeruhten LASK!
Andreas Herzog
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.