Auf dem Gelände des LKH Graz ist am Freitag der Spatenstich für eine neue Schlaganfall-Station erfolgt: Dank moderner Technik und medizinischer Höchstleistungen soll die Mortalitätsrate bei Schlaganfallpatienten sinken.
Der klassische Patient ist über 70 und hatte vor seinem Schlaganfall mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht und/oder Herzerkrankungen zu tun. „Wir haben aber leider auch viele jüngere Patienten, sogar Kinder können betroffen sein“, weiß Reinhold Schmidt, Vorstand der Neurologie am LKH Graz.
In „Stroke Unit“ laufen alle Fäden zusammen
1984 hat der Mediziner seine Karriere begonnen; in den knapp 40 Jahren seiner bisherigen Tätigkeit hätte sich bei der Behandlung von neurologischen Patienten viel getan: „Das Zusammenführen aller notwendigen Spezialisten in so genannte Stroke Units, also Schlaganfall-Einheiten, war eine zentrale Verbesserung. Aber auch moderne Therapien wie etwa die Lyse-Therapie, bei der mittels einer Enzym-Infusion das Blutgerinnsel in den Hirnarterien aufgelöst wird, hat enorm viel gebracht“, erzählt der 64-Jährige.
Dass die bestehende Abteilung am Grazer Universitätsklinikum nun erweitert und modernisiert werden soll, freut alle Involvierten: „Wir investieren aus heutiger Sicht etwa neun Millionen Euro in den Aus- und Zubau. Dieser soll bis 2024 abgeschlossen sein und beinhaltet unter anderem die Schaffung von sechs neuen Betten“, so Kages-Finanzvorstand Ernst Fartek bei der Spatenstichfeier am Freitag.
Warnsignale beachten!
Heute überleben dank moderner Technik und medizinischer Spitzenleistungen doppelt so viele Menschen einen Schlaganfall als noch vor 30 Jahren. Bei welchen Alarmsignalen man sofort reagieren sollte? „Halbseitige Lähmungen, die plötzlich auftreten, Sprach- und Gefühlsstörungen oder etwa wenn ein Mundwinkel hängt“, weiß Schmidt (siehe auch Grafik rechts). Dann ist schnelles Handeln angesagt: „Die ersten viereinhalb Stunden sind die wichtigsten, da kann man das meiste bewirken“, betont der Experte.
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