Ein Betrüger aus dem Internet baute Vertrauen zu einem 60-Jährigen aus dem Tiroler Oberland auf und versprach ihm ein schönes Leben mit einem Erbe. Dafür müsse er jedoch zahlen. Das Opfer wurde selbst zum Täter: Der Finanzverwalter bediente sich an den Konten von Jagdgenossenschaften. Am Dienstag kam es in Innsbruck zum Prozess.
Im Jänner 2021 lernte der Tiroler (60) im Internet eine Person aus Doha kennen, auf die angeblich eine große Erbschaft des Vaters wartete: „Er meinte, wir machen uns ein schönes Leben.“ Um diese „Geschäfte“ abzuwickeln, brauchte es Geld – etwa für Flüge und Urkunden.
Tatzeitraum März bis Dezember 2021
Erst bediente sich der Finanzverwalter noch an seinem privaten Konto, mit der Zeit reichte das aber nicht mehr: Er begann, Überweisungen von Konten von Jagdgenossenschaften auf sein eigenes zu tätigen.
Mir ist das alles aus den Händen geglitten.
Der Angeklagte
Als er eines Tages die Summen zusammengerechnet habe, sei er selbst erschrocken: 123.000 Euro sind angeklagt! „Mir ist das aus den Händen geglitten“, gibt er zu.
Dabei betont er, dass er immer vorhatte, das Geld zurückzuzahlen: „Ich wollte meiner Gemeinde das nicht antun“, beteuert er den Tränen nahe.
Strafrahmen: bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe
Um den Schaden zu tilgen, verkauft er eine Wohnung. Zusätzlich muss er 7200 Euro Strafe zahlen, die achtmonatige Haftstrafe wird bedingt nachgesehen. Nicht rechtskräftig.
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