Soziologin und Sexualpädagogin Barbara Rothmüller zur Angst vor der unsichtbaren Gefahr im Wasser.
Spärlich bekleidete Menschen im Strandbad inspirieren die Fantasie der Badegäste. Lassen wir das Kopfkino einmal beiseite. Aber jedes Jahr stellen sich die Jüngeren unter den leicht Bekleideten wieder dieselbe sexualpädagogische Frage. Kann man im Wasser schwanger werden?
Sagen wir so: Selbst wenn ein Penis ins Wasser eines Schwimmbades ejakulieren würde, was an sich schon nicht so häufig vorkommt, und dann auch noch zeitgleich eine Vagina in der Nähe vorbeischwömme, würde eine Frau nicht schwanger werden können. Wieso? Samenzellen brauchen zur Fortbewegung ihre eigene Flüssigkeit. In Scheidenflüssigkeit fühlen sie sich auch wohl. Sobald sich die Samenflüssigkeit allerdings mit Wasser mischt (oder austrocknet), sterben die Spermien sofort ab.
Egal ob See, Meer, Pool oder Badewanne: Unbemerkt kann man beim Baden nicht schwanger werden. Nur wenn ein Mann und eine Frau tatsächlich vaginalen Geschlechtsverkehr im Wasser hätten, könnte es zu einer Schwangerschaft kommen. Oder wenn man Sperma in einem verschlossenen Behälter aufbewahrt. Verhindert man, dass die Samenflüssigkeit austrocknet, können Spermien in einem Becher zum Beispiel für eine künstliche Befruchtung transportiert werden. Im tiefen Nass lauern jedoch weder der böse weiße Hai, der Generationen an Badegästen daran gehindert hat, entspannt in der alten Donau zu treiben, noch eine ungeplante Schwangerschaft.
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