Geförderter türkiser Glanz. Und schon wieder unschöne Nachrichten aus der türkisen Welt. Es ist vor allem eine Zahl: 587.400 Euro. Also deutlich mehr als eine halbe Million Euro. So viel bekam die Meinungsforscherin Sabine Beinschab in den Jahren 2016 bis 2021 für ihre geschönten Studien, die die türkise Welt und deren Verkörperung besonders hübsch glänzen lassen sollten. Und zwar aus sogenannten „Forschungsfördermitteln“ des Finanzministeriums, wie jetzt aus Unterlagen der WKStA hervorgeht, die das sogenannte „Beinschab-Tool“ - um das es heute und morgen auch im U-Ausschuss gehen wird - aufarbeitet. Das Finanzministerium musste also den türkisen Glanz fördern. Aufarbeitung auch in der Partei? Fehlanzeige! In der ÖVP reagiert man wieder einmal wie gewohnt: Das haben doch auch die anderen so gemacht.
Schiach zur ÖVP. Andreas Hanger, der „Bluthund“ der ÖVP, war wieder einmal ganz in seinem Element bei der Verteidigung: „Diese Tools sind eine Erfindung der SPÖ. Aber wenn die ÖVP wo inseriert, dann ist es gleich ein Skandal.“ So kennen wir Hanger, so kennen wir die Verteidigungsstrategie der Türkisen: Man habe alles richtig gemacht. Und wenn irgendetwas vielleicht doch nicht ganz richtig gewesen sein sollte - dann habe man schlimmstenfalls das gemacht, was eh auch alle anderen tun. Und überhaupt: Man sei gar so schiach zur ÖVP. Da fragt man sich, wie lange das die Partei noch aushält, wie lange die an den üblen Umständen leidenden viele Funktionäre quer durchs Land das noch aushalten oder es hinnehmen. An der Spitze - da bewegt sich nichts. Mit einer Ausnahme: Finanzminister Magnus Brunner ließ nach einer Anfrage der Grünen die neuen Entwicklungen rund um die „Förderungen“ für die Umfragen untersuchen und distanzierte sich gleich von den Vorgängen vor seiner Amtszeit. Bleibt er der Einzige?
Einen schönen Mittwoch!
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