Umsätze steigen

Trotz Teuerung bleiben Steirer den Biobauern treu

Steiermark
26.06.2022 09:00
Obwohl sie kostspieliger sind als herkömmliche Produkte, greifen immer mehr Landsleute zu Bio-Lebensmitteln. Die „Krone“ hat Familie Kappel in Preding besucht, die auf einen begeisterten Kundenstamm zählen kann.

Gegen sie ist Gott sei Dank kein Unkraut gewachsen: Trotz einer historisch hohen Inflation verzeichnen steirische Biobauern noch immer wachsende Absatzzahlen. Dass Futtermittel und Kunstdünger zumeist nicht teuer importiert werden müssen, kommt den unkonventionellen Landwirten jetzt besonders zugute. „Die Nachfrage nach Bioprodukten ist nach wie vor groß“, berichtet Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. Die Zuwachsraten wären zwar nicht mehr ganz so hoch wie in den fetten Jahren zuvor, mit einem „Plus von fünf Prozent“ von Jänner bis Juni 2022 wäre man aber „sehr zufrieden“.

Bei der Konkurrenz greifen die Kunden ebenso nach wie vor gern zu hochwertigen Produkten: „Wir verzeichnen für das erste Quartal eine positive Entwicklung, die selbst in der momentanen Situation der Teuerung anhält“, teilt Natalia Michalak vom Rewe-Konzern auf „Krone“-Anfrage mit. „Bio konnte im ersten Quartal insgesamt zulegen und liegt mittlerweile bei 12,5 Prozent wertmäßigem und 14 Prozent mengenmäßigem Anteil an den Lebensmittelumsätzen“, bilanziert Bianca Westenacher von Bio Ernte Steiermark.

Auch der Großteil der Direktvermarkter, also jener Bauern, die ihre Produkte ohne Zwischenhändler auf Märkten oder ab Hof an ihre Kunden bringen, können sich über gute Umsätze freuen: „Unsere Abnehmer bleiben uns treu, auch wenn so mancher vielleicht jetzt noch genauer überlegt, was er wirklich braucht“, erzählt Monika Kappel (Bild unten) vom gleichnamigen Biohof in Preding.

Alle Wege führen in die weststeirische Einschicht
Um drei Uhr in der Nacht heizt die 56-jährige Steirerin immer donnerstags ihren Holzofen ein. Verarbeitet wird dann jenes Getreide, das Mann Andreas (Bild unten) am Vortag frisch gemahlen und Sohn Martin ein Jahr davor sorgfältig angebaut hat. „Von 14 bis 19 Uhr können die Kunden dann bei uns ab Hof frisches Brot und Gebäck, aber auch Milch, Joghurt, Topfen und andere Produkte kaufen“, freut sich die passionierte Brotbäckerin über den ungebrochenen Zulauf.

Dass sich die bereits im Jahr 1969 begonnene Erfolgsgeschichte der Vollerwerbsbauern bis ins Heute erzählen lässt, bestärkt die steirischen Biopioniere: „Wir hätten zu Beginn unseres Ab-Hof-Verkaufs ja nie gedacht, dass die Leute so weit zu uns in die Einschicht fahren, nur um ein paar natürliche Lebensmittel zu erwerben. Aber am Ende eines Verkaufstages bleibt eigentlich nie etwas übrig, auch, weil sich die Mengen gut abschätzen lassen“, blickt die fünfköpfige Familie auch weiterhin hoffnungsfroh in die Zukunft.

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