Oma als Vorleserin

Alexa erweckt Stimmen Verstorbener zum Leben

Web
23.06.2022 11:00

Vermeintliche Stimmen aus dem Jenseits könnte in Zukunft Amazons Alexa produzieren: Auf einer Konferenz in Las Vegas demonstrierte der Online-Händler eine neue Funktion, die es der digitalen Sprachassistentin erlauben soll, beliebige Stimmen nachzuahmen - also etwa auch jene bereits verstorbener Mitmenschen.

Vorgestellt wurde die neue Funktion am Mittwoch von Amazons Senior Vice President Rohit Prasad auf der hauseigenen re:MARS-Konferenz als eine Möglichkeit, „Erinnerungen dauerhaft zu machen“, nachdem „so viele von uns während der Covid-19-Pandemie jemanden verloren haben, den wir lieben“.

Großmutter als Vorleserin
In einem Demonstrationsvideo, das die neue Funktion vorstellt, zeigte Amazon ein Kind, das Alexa darum bittet, seine Großmutter den „Zauberer von Oz“ zu Ende vorlesen zu lassen. Die digitale Sprachassistentin bestätigte den Befehl und änderte daraufhin ihre Stimme. Sie habe „beruhigend“ und „weniger roboterhaft“ geklungen, berichtete Sky News.

Kurze Aufzeichnung genügt
Laut Prasad genügen bereits kurze Audioaufzeichnungen von weniger als einer Minute Länge, um Stimmen mittels Sprachsynthese nachzuahmen und beliebige Sätze wiedergeben zu lassen. Offen ließ Amazon allerdings, wie weit fortgeschritten die Funktion in der Entwicklung ist oder wann sie für Alexa eingeführt werden könnte.

Gegenüber „CNET“ wies ein Unternehmenssprecher darauf hin, dass die Sprachnachahmungsfunktion nicht explizit für verstorbene Familienmitglieder gedacht sei, nachdem zahlreiche US-Medien ethische Bedenken geäußert hatten. So könnte die Technologie etwa auch missbraucht werden, um sogenannte Deep Fakes zu erstellen und Politikern falsche Worte in den Mund zu legen.

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