Schule in St. Johann

Lehrer-Aufstand gegen Führungsstil der Direktorin

Tirol
04.06.2022 13:00

Lehrer der Tourimussschule St. Johann in Tirol gingen nun an die Öffentlichkeit, um ihr Leid zu klagen. Sie fühlen sich von der Direktorin „rüde und schikanös“ behandelt und verlangen ihre Entfernung. Die Schulleiterin versichert hingegen, dass die Vorwürfe keine Grundlage hätten. Auch das Land und die Bildungsdirektion sind eingeschaltet.

Zermürbende Konflikte toben in der Tourismusschule St. Johann, eigentlich eine jahrzehntelange Vorzeigeeinrichtung. Konkret ist das Klima zwischen Schulleiterin und Lehrerschaft (oder zumindest einem Teil davon) vergiftet. Nun griffen die Pädagogen zu einem nicht alltäglichen Mittel: Sie schildern den „unerträglichen Alltag“ in einem Mail, das nicht nur an Bildungs-LR Beate Palfrader und die Bildungsdirektion für Tirol ging, sondern auch an Medien. Von Verzweiflung ist die Rede, man rette sich nur noch „von Ferien zu Ferien“.

„Arbeitsklima leidet massiv“
Konkret heißt es aus der Lehrerschaft: „Der Umgang seitens der Schulleitung mit allen Beschäftigten an der Schule - vom Lehrpersonal über die Verwaltung bis hin zum Hausmeister und Reinigungspersonal - ist derart rüde, herablassend, beleidigend und schikanös, was natürlich dazu führt, dass das Arbeitsklima massiv darunter leidet.“ Einige geschilderte Episoden:

  • Lautstarke Wortgefechte mit langgedienten Mitarbeitern seien fast Alltag.
  • Lehrer würden aus dem Unterricht geholt und mit angeblich untragbaren Beschuldigungen konfrontiert (etwa Unterrichtsstil, optisches Erscheinungsbild).
  • In Konferenzprotokollen der Schulleitung würden kritische Anmerkungen oder unliebsame Vorschläge erst gar nicht vermerkt.

Das Bemühen um Lösungen sei bisher gescheitert: „Leider bringt das Hinzuziehen der Personalvertretung nichts, da diese ihrer Rolle nicht nachkommt. Im Gegenteil: Verzweifelte und vertrauensvolle Gespräche werden der Schulleitung sogar zugetragen.“ Starker Tobak, denn nur selten verlassen derartige Probleme die Schulbürokratie. Ein Indiz dafür, dass der Leidensdruck enorm ist. Gefordert wird die „Entfernung“ der Direktorin.

Zitat Icon

Selbstverständlich gehen wir den im anonymen Schreiben genannten Vorwürfen nach. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir aufgrund der datenschutzrechtlichen Bestimmungen keine genaueren Auskünfte erteilen können.

Bildungsdirektor Paul Gappmaier

Bildungsdirektion und Direktorin reagieren
Aus dem Büro von Bildungsdirektor Paul Gappmaier hieß es zur Causa: „Selbstverständlich gehen wir den im anonymen Schreiben genannten Vorwürfen nach. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir aufgrund der datenschutzrechtlichen Bestimmungen keine genaueren Auskünfte erteilen können.“ Auch die Schulleiterin reagierte auf die „Krone“-Anfrage: „Ich darf Ihnen versichern, dass die Vorhaltungen jeder Grundlage entbehren.“ Sie sei bereit, mit Bildungsdirektion, Kollegium und - falls notwendig - Elternvertretern und Schülern die unerfreuliche Lage zu besprechen.

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