Alle drei Minuten wurde es Freitagnachmittag laut vor dem Schloss Mirabell. Demonstranten hatten ihre Instrumente mitgebracht, stimmten schiefe Töne an. „Katzenmusik“, nannte es ein Passant verächtlich. Von „Lärm“ sprachen die Initiatoren.
Das Aktionsbündnis Mobilitätswende Salzburg (AMS) demonstrierte damit gegen den geplanten Ausbau der Mönchsberggarage. „Wir wollen den Lärm, den die Baustelle am Krauthügel verursacht, zu Bürgermeister Harald Preuner bringen“, meinten die Demonstranten. Die Drei-Minuten-Intervalle des schrägen Konzertes wählte man mit Absicht. Denn: Laut Meinung der Garagen-Gegner wird in Spitzenzeiten alle drei Minuten ein Lastwagen zur Baustelle fahren.
Noch genießen nicht nur die Anrainer die Ruhe. Die Baustelle für das Millionen-Projekt wird bekanntlich direkt beim Krauthügel eingerichtet – inklusive Tunneleinfahrt, Lkw-Tankstelle und einer Reifenwaschanlage. Und das mitten in einem einzigartigen Naturjuwel.
Der Krauthügel ist Lebensraum für unzählige Tiere. Grasfrösche haben hier ebenso eine Heimat gefunden wie Vögel und Schlangen. „Krone“-Fotograf Andreas Tröster lief jüngst gar ein Feldhase vor die Linse.
Kehren Tiere nach Ende der Bauarbeiten zurück?
Die Arbeiten sollen schon im Juli starten. Nach Ende der Baustelle soll zwar wieder Schutzgebiet entstehen. Ob die einmal vertriebenen Tiere aber zurückkehren, kann noch niemand mit Gewissheit sagen. „Für die Vögel ist die Baustelle sicher eine Störung“, sagt Zoologin Sabine Werner von der Landesumweltanwaltschaft.
Die Bürgerbefragung ist in wenigen Wochen
Binnen zwei Jahren sollen 654 zusätzliche Parkplätze entstehen. Wie berichtet, findet am 26. Juni eine Bürgerbefragung zum Ausbau der Mönchsberggarage statt. Alle EU-Bürger mit Hauptwohnsitz in der Stadt Salzburg dürfen abstimmen. Das Ergebnis ist für die Politik allerdings nicht bindend.
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