15.05.2022 20:14 |

40 Bewerber

Gastronomie: Wirt bietet Gehalt von 3200 € netto

Stefan Rauter, Chef des Restaurants Francobollo in Kärnten, über die Reaktion auf ein unmoralisches Angebot in der Gastro.

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Krone: Herr Stefan Rauter, Sie haben für Ihr Restaurant Francobollo in St.Jakob im Rosental eine Stelle für eine Barkraft ausgeschrieben mit einer Traumgage von 3200 Euro netto für fünf Tage bzw. 40 Stunden. Wie waren die Rückmeldungen?
Stefan Rauter: Ich hatte seit 15 Jahren nicht mehr so viel Bewerber für eine Stelle: Es waren 40 aus ganz Österreich.

War der Passende darunter?
Ja, ich hab mit allen gesprochen, vier herausgefiltert und einen Top-Mann bekommen, einen Kärntner, der zuvor im Wörthersee-Bereich gearbeitet hat, der das super hinkriegt. Aus den 40 sind auch noch andere übrig geblieben, die sich für andere Bereiche als geeignet erwiesen haben. Ich habe insgesamt fünf Leute eingestellt, aber ich brauche noch immer zwei Köche, einen Pizzakoch und einen Abwäscher.

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Von den Kollegen der Branche wurde ich schon kritisiert und teilweise sogar beschimpft, aber ich kann nur entgegnen: Man kann die Augen zumachen – oder was tun.

Stefan Rauter, Francobollo

Wie war die Resonanz auf dieses unüblich gute Angebot in der Branche und im eigenen Haus?
In meinem Betrieb habe ich das mit meinen Leuten besprochen und allen freiwillig eine Gehaltserhöhung angeboten. Ich hoffe nicht, dass es schlechte Stimmung gibt. Von den Kollegen der Branche wurde ich schon kritisiert und teilweise sogar beschimpft, aber ich kann nur entgegnen: Man kann die Augen zumachen – oder was tun.

Sind höhere Gehälter also das Rezept gegen den Fachkräftemangel?
Zur Zeit schon. Und es wird noch teurer, bis wieder ein Gleichgewicht und eine Planbarkeit einsetzen, wie es früher einmal war. Aber man kann nicht nur mit Geld locken, man muss auch einen sozialen, menschlichen Arbeitsplatz schaffen.

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