Festivals starten

Corona sorgte für großen Rückstau bei Konzerten

Steiermark
26.04.2022 11:00

Zwei Jahre lang hat Corona den heimischen Festivalbetrieb gebremst. Nun geben die steirischen Veranstalter wieder Vollgas und die Konzertbühnen füllen sich rasant. In den kommenden Tagen gibt es so viel zu erleben, wie schon lange nicht mehr. Aber es gibt auch mahnende Stimmen, die befürchten, dass uns eine wahre Konzert-Flut droht, die kleine Veranstalter ersticken könnte.

Fühlte man sich in den letzten Monaten mit Festivals schlecht versorgt, so geht es in den nächsten Tagen wieder richtig los - und schon hat man die Qual der Wahl. Doch nicht für alle ist der Neustart einfach: „Bei uns im Pop-Bereich mit relativ jungem Publikum haben wir kein Problem. Es gibt eine große Sehnsucht nach Live-Konzerten. Aber in anderen Bereichen ist das - meist reifere - Publikum zögerlich“, weiß etwa Dietmar Tschmelak, Veranstalter des Styrian Sounds Festivals, das diese Woche im Grazer PPC über die Bühne geht.

Rückstau bei Konzerten
Es ist eines von sechs Festivals, die dieser Tage in der Steiermark starten - ein wichtiges Zeichen für die Szene. „Live-Konzerte und Tourneen sind zwei Jahre lang brach gelegen. Die Zeit haben Musiker oft genutzt, um weitere Alben aufzunehmen, die sie nun präsentieren wollen“, sagt Tschmelak. Es herrscht ein regelrechter Rückstau bei Konzerten, die nun alle nachgeholt werden wollen. 

Doch diese Flut an Konzerten bringt auch Probleme mit sich: „Derzeit herrscht noch die Ruhe vor dem Sturm. Aber spätestens ab Herbst, wenn die großen Tourneen internationaler Stars wieder beginnen, droht uns ein massives Überangebot, das bis weit ins Jahr 2023 reichen wird. Die Frage wird sein: Wer hat Zeit und Geld, auf all diese Konzerte zu gehen“, sagt Tschmelak. „Es ist zu befürchten, dass sich die Großen durchsetzen und die Kleinen und der Nachwuchs es schwer haben, ihr Publikum zu finden. Es ist nicht auszuschließen, dass auch welche auf der Strecke bleiben. Aber die kleinen sind auch beweglicher und können sich vielleicht besser auf die neuen Umstände einstellen.“

Mit Elan in die Saison nach Corona
Bei den heimischen Veranstaltern ist man dennoch zuversichtlich und startet mit Elan in die Post-Corona-Saison: Schon ab Mittwoch bietet die Jazzwerkstatt Graz eine geballte Landung junger Telente im Grazer Jazzclub tube’s. Bis zum Sonntag stehen täglich drei Formationen auf dem Programm (19.30, 20.40 und 22 Uhr). Jonathan Hergesell und sein Quartett sind ebenso mit von der Partie wie Lukas Meißls ALK Trio oder das Anna Reisigl Project. Entdeckungen garantiert.

Chris Eckman in Feldbach
Ebenfalls am Mittwoch startet das „a hard year’s spring“-Festival in Feldbach. Neben österreichischen Größen wie Fraeulein Astrid, Floh Trummer, Oskar Haag und Franziska Hatz kann man am Freitag in der Stadtpfarrkirche auch Stargast Chris Eckman erleben.

Am Freitag startet auch das komm.st-Festival in der Oststeiermark, das das ganze Jahr über neue Kunst an alte Orte bringt. Eröffnet wird um 19 Uhr mit einer Ausstellung von Michael Schmuck im komm.st Lab in Anger. Im Mai warten dann Biohacking, Theater und Kabarett, im August folgen hochkarätige Konzerte.

Buntes Kapfenberg und Big Bands in Graz
Mit United Colours steht am Wochenende das erste Festival seit mehr als zwei Jahren in Kapfenberg auf dem Programm. Der Freitag gehört dem Bandcontest, wo acht heimische Gruppen um den Sieg ringen. Zwei davon dürfen auch am Samstag auftreten und sich die Bühne mit Silenzer, Russkaja und anderen teilen.

Ab kommenden Montag kommen Freunde des Big Band Sound auf ihre Kosten. Vier Tage lang steht im Grazer Mumuth der „Big Band Bang“ auf dem Programm. Da sind nicht nur führende internationale Jazz-Orchester zu erleben, sondern auch die heimische Trompeten-Legende Michael Mantler.

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