Zu wenig Personal

Seniorenbetreuung: „Fahren gegen die Wand!“

Salzburg
26.03.2022 19:03
Wenn es um die Situation der Pflege geht, gehen den Zuständigen mittlerweile die Superlative aus. Die Lage ist dramatisch, auch in den eigenen vier Wänden. Viele Pflegebedürftige bleiben zuhause sich selbst überlassen, weil sie keinen Betreuungsplatz bekommen. Es fehlt das Personal – in mobiler und stationärer Pflege.

Der Pflegemangel betrifft nicht nur die Spitäler und Pflegeeinrichtungen, sondern auch die Menschen, die Zuhause leben. Je älter die Salzburger werden, desto mehr Unterstützung brauchen sie im Alltag. Pensionisten und Angehörige können sich an die Seniorenberatung der Stadt Salzburg wenden – die Mitarbeiter machen sich ein Bild und suchen nach dem richtigen Pflegeangebot.

Immer öfter können die Mitarbeiter den Senioren aber nicht weiterhelfen, weil die Angebote keine Kapazität mehr haben. „Es gibt nicht mehr viel. Leider werden hier Menschen oft alleine gelassen, weil wir auch nur das vermitteln können, was es gibt“, sagt Susanna Mayer-Seeleitner, Leiterin der Seniorenberatung in der Stadt Salzburg. Die Mitarbeiter der Beratung finden ältere Salzburger bei ihren Hausbesuchen regelmäßig verwahrlost und in desaströsen Zuständen vor – einfach weil für sie zurzeit kein Pflege-Angebot verfügbar ist. „Da schaut die Gesellschaft weg, das will man eben einfach nicht sehen“, sagt die Seniorenberatungs-Leiterin. Warum gibt es keine Angebote? Weil die Pflegekräfte fehlen. So sind in den städtischen Seniorenwohnhäusern etwa hundert Betten gesperrt und deswegen nicht nutzbar, weil es kein Personal gibt – ähnlich sieht es in ganz Salzburg aus.

30 Salzburger liegen ohne Grund im Krankenhaus 
 Durch die knappen Pflegebetten werden auch Spitalsbetten belastet: In Salzburg liegen etwa 30 Patienten im Krankenhaus, die eigentlich gar nicht medizinisch betreut werden müssten. Für sie ist im Moment nur kein Pflege-Platz verfügbar. Dieser Umstand ärgert Stadträtin Anja Hagenauer, aber auch Patrik Pfeifenberger, den Vorstand der Abteilung Soziales der Stadt Salzburg. „Wir fahren mit Vollgas gegen die Wand und trotzdem verändert sich nichts“, kritisiert er die politischen Entscheidungen des Bundes und des Landes.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt