Weil er sich Geld aus einem Corona-Hilfsfonds erschlichen hat, um damit eine mehrere zehntausend Dollar teure Pokémon-Sammelkarte zu kaufen, ist ein Mann in den USA nun zu mehreren Jahren Haft sowie einer Geldstrafe verurteilt worden. Er sei damit für seine „Gier zur Rechenschaft“ gezogen worden, kommentierte der zuständige Staatsanwalt David H. Estes.
Laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft hatte Vinath Oudomsine aus Dublin im US-Staat Georgia im Juli 2020 bei der Bundesbehörde zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen ein COVID-19-Katastrophenhilfedarlehen für ein angebliches „Unterhaltungsdienstleistungs“-Unternehmen beantragt, das in den zwölf Monaten vor der Corona-Pandemie zehn Mitarbeiter und Bruttoeinnahmen von 235.000 US-Dollar hatte.
Pokémon-Sammelkarte für fast 58.000 Dollar gekauft
Offenbar waren die Angaben derartig glaubwürdig, dass die Behörde die Hilfe bewilligte und im Monat drauf 85.000 Dollar (umgerechnet rund 77.700 Euro) auf Oudomsines Bankkonto überwies. Exakt 57.789 Dollar davon verwendete der 31-Jährige wenig später, um sich eine begehrte Pokémon-Sammelkarte („Charizard“, hierzuland auch als „Glurak“ bekannt) zu kaufen.
Wegen Online-Betrugs wurde Oudomsine nun zu 36 Monaten Haft sowie einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Dollar verurteilt. Das Bezirksgericht verdonnerte ihn außerdem dazu, die von der Behörde erschlichenen 85.000 Dollar zurückzuzahlen. Für den Pokémon-Fan vielleicht jedoch am schmerzlichsten: Die begehrte Sammlerkarte ist er los, sie wurde beschlagnahmt.
„COVID-19-Katastrophenhilfedarlehen werden von der Regierung ausgegeben, um Unternehmen zu helfen, die während einer Pandemie um ihr Überleben kämpfen, und nicht, um sie für triviale Sammlerstücke zu verwenden“, kommentierte Philip Wislar vom FBI den Fall.
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