Ende Legende

Mercedes stellt die Taxi-Version der E-Klasse ein

Motor
02.03.2022 22:57

Für viele ist die Mercedes E-Klasse das Taxi schlechthin. Ein Dauerläufer, einfach ausgestattet und doch gemütlich, ein Komfort-Lichtblick in Zeiten, da auch Dacias schon zum gleichen Preis als Taxis unterwegs sind. Doch damit soll bald Schluss sein: Einem Medienbericht zufolge soll Mercedes die Taxi-Version der E-Klasse ab dem Modellwechsel im kommenden Jahr nicht mehr anbieten wollen.

Das geht aus Briefen von Mercedes-Vertriebsmitarbeitern an ihre Taxikunden hervor, wie die WirtschaftsWoche schreibt. So kündigte ein für den Verkauf von Taxis zuständiger Mitarbeiter einer deutschen Mercedes-Niederlassung an die „lieben Taxler“ an, dass es „das Taxi“ bei der E-Klasse ab 2023 nicht mehr geben wird. Auch die Taxiversion der B-Klasse solle im Rahmen der Modellpflege im kommenden Jahr eingestellt werden.

Der Taxi- und Mietwagenverband Deutschland antwortete mit einem schriftlichen Aufschrei an Mercedes-Chef Ola Källenius: Der Wegfall der E-Klasse als Taxi sei „katastrophal“. Ein solcher Schritt werde „zu einer schweren Störung des Verhältnisses zwischen dem Gewerbe und Mercedes-Benz führen“, zitiert die WirtschaftsWoche ein Schreiben. Mercedes wiegelte ab, man optimiere gegenwärtig die Ausrichtung an den Bedürfnissen des Taxigewerbes. „Wir befinden uns derzeit in der Sondierungsphase für ein neues Mercedes-Benz-Pkw-Taximodell.“

Dass dem Stuttgarter Konzern nicht mehr gar so viel an den Taxiunternehmern liegen dürfte, zeigt auch das Ende der besonders günstigen Finanzierung. Auch das stehe in einem Kundenbrief einer Mercedes Niederlassung. Demnach gilt der Zinssatz von 2,99 Prozent seit 1. März nicht mehr.

Starker Zug zum Luxussegment
Erst vor einer Woche hatte Mercedes-Benz angekündigt, sein Profil als Luxushersteller schärfen und damit den Gewinn auf hohem Niveau halten zu wollen. Die im vergangenen Jahr erreichte Rekordhöhe von 13 Prozent Umsatzrendite hat sich die Marke mit dem Stern für Pkw auch 2022 vorgenommen. Die Luxusrendite lag aber an der Sondersituation Chipmangel, die zu Produktionsstopps und einer Konzentration auf hochpreisige und sehr profitable Modelle wie S-Klasse oder Maybach führte.

Aus der Not will Konzernchef Ola Källenius eine Tugend machen. „Knappheit ist ein sehr wichtiger Teil unserer Strategie“, sagte der Schwede am Donnerstag. Sie mache Produkte begehrenswert. Überziehen mit zu langen Wartezeiten auf ein neues Auto will es der Konzern aber auch nicht. Das Angebot an weniger profitablen Kompaktwagen soll „selektiver“ werden. Ob damit das Ende etwa des Einstiegsmodells A-Klasse verbunden ist, ließ Källenius offen.

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