Freund Wladimir Putins

Wegen Ukraine-Krieg droht Haas-Fahrer Formel-1-Aus

Formel 1
28.02.2022 10:36

Russlands Invasion in der Ukraine könnte auch für das Formel-1-Team Haas sowie ihren russischen Fahrer Nikita Mazepin verheerende Folgen haben. Während das Team offenbar die Trennung vom Hauptsponsor „Uralkali“ prüft, steht der Russe vor dem Aus.

„Wir müssen alle rechtlichen Fragen, über die ich nicht sprechen kann, in der kommenden Woche klären“, sagte Teamchef Günther Steiner noch am Freitag bei einer Pressekonferenz in Barcelona am Rande der Testfahrten.

Uralkali, der größte Mineraldüngerhersteller Russlands, ist Hauptsponsor des Privatteams, das auf Geldgeber angewiesen ist. Zwischen 25 und 30 Millionen Euro soll der Deal schwer sein. Die wirtschaftliche Zukunft sei laut Teamchef Günther Steiner allerdings nicht gefährdet: „Das ist ein Schlagloch, aber das beeinträchtigt das Team nicht sportlich.“

Sehr wohl hingegen jene ihres russischen Fahrers Nikita Mazepin - Sohn von Dimitri Mazepin, dem Eigentümer von Uralkali. So könnte der 22-Jährige über die offene Rechtsfrage mit dem Sponsor Einreiseprobleme bekommen. Als Russe braucht er in zahlreichen Ländern Visa, durch den Einmarsch der Russen wird es für Mazepin aber schwierig sich in der Welt zu bewegen. „Das muss gelöst werden. Nicht alles hängt von uns ab. Da sind Regierungen involviert“, hat der Russe keine Garantie sein Haas-Cockpit behalten zu dürfen.

Auf seinen sozialen Netzwerken meldete sich der Moskauer zu dessen ungewisser Zukunft bereits zu Wort: „An meine Fans und Follower - das sind schwierige Zeiten, und ich habe nicht die Zügel in der Hand, was gesagt oder getan wird. Ich will mich darauf konzentrieren, was ich selber kontrollieren kann; indem ich hart arbeite und für das Haas-Team mein Bestes gebe. Mein tiefer Dank für euer Verständnis und für eure Unterstützung.“

Zum Krieg selber hat sich er Formel-1-Pilot aber noch nicht geäußert. Er gilt aber, ebenso wie sein Vater, als Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Erst 2020 hatte der Fahrer sein Staatsoberhaupt in den sozialen Medien öffentlich gefeiert.

Plan B hätte man bei hingegen auch schon parat, sollte ein weiteres Engagement Mazepins als Fahrer bei Haas keinen Sinn mehr machen: Pietro Fittipaldi. Der Brasilianer ist Ersatzfahrer und „schon seit ein paar Jahren bei uns. Der erste Anruf würde an Pietro gehen.“ Der 25-Jährige ersetzte Romain Grosjean bereits 2020 nach dessen schrecklichen Feuerunfall.

Zum Abschluss der Testfahrten war der Bolide, der üblicherweise mit Rot, Blau und Weiß, den Farben des russischen Hauptsponsors Uralkali an den Start geht, lediglich in weißer Lackierung auf die Strecke geschickt worden. „Wir haben mit unseren Teampartnern die Entscheidung getroffen, dass wir so vorgehen. Es war die richtige Entscheidung. Es war eine Message für alle“, erklärte Steiner.

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(Bild: KMM)



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