French Open

Jürgen Melzer tritt “zu 70 Prozent” in Paris an

Sport
19.05.2011 16:42
Jürgen Melzer ist am Donnerstagnachmittag mit gemischten Gefühlen nach Paris, der Stätte seines bisher größten Triumphs, zurückgekehrt. 2010 hat er es mit einem sensationellen Lauf bis ins Halbfinale des Grand-Slam-Turniers geschafft. Ein Jahr später ist der Niederösterreicher die Nummer acht der Welt und hätte eigentlich eine prächtige Ausgangslage - wäre da nicht die Rückenverletzung, die ihn und seine Fans um ein Antreten bangen lässt.

"Es ist nicht so, dass es super ist, ich bin nicht schmerzfrei", sagte Melzer vor seinem Abflug in Wien. Von der Grundlinie habe er im Training am Mittwoch überhaupt keine Probleme gehabt, allerdings habe er beim Aufschlag Schmerzen. "Wir werden schauen, was wir in den nächsten paar Tagen rausholen können und wie schmerzfrei ich das hinkriegen werde." Melzer hofft vor allem, dass die Schmerzen sich nicht verschlimmern, und wünscht sich außerdem, dass er nicht schon zu den Wenigen gehört, die bereits am Sonntag (je 16 Herren- und Damen-Einzel) spielen müssen.

"Ich hoffe, dass ich so schmerzfrei wie möglich an den Start gehen kann. Ein bisschen Zähne zusammenbeißen muss sowieso drinnen sein", gab sich Melzer vor dem Abflug in Schwechat kämpferisch. Ein Belastungstest am Samstag soll letzte Erkenntnisse über seinen körperlichen Zustand geben. "Ich werde einen langen Satz unter Turnierbedingungen spielen, und sehen, ob alles hält. Best-of-five ist halt lange, da hilft es auch nichts, eine Stunde zu trainieren. Wie es wirklich ausschaut, wird man erst nachher sehen."

30. Geburtstag am Sonntag
Melzer feiert am Sonntag seinen 30. Geburtstag, für den er nur einen Wunsch hat. "Einen guten Rücken. Das ist das Einzige, was ich brauchen kann." Vielleicht meint es auch die Auslosung am Freitag gut mit ihm. Kommt er in die "richtige" Tableau-Hälfte, dann muss er erst am Dienstag erstmals einlaufen. "Das würde natürlich viel helfen. Es ist ein bisschen ein Fragezeichen, wie es sich in den nächsten Tagen gestaltet, aber man darf die Zuversicht nicht verlieren."

Mit "70 Prozent" stuft Melzer die Chance ein, dass er ganz normal spielen kann. Sein Physiotherapeut Jan Velthuis wird auf Hochtouren weiterarbeiten, allerdings darf auch das Tennis nicht zu kurz kommen. "Ich habe schon einige Zeit nicht Tennis gespielt. Ich muss mich auch auf die etwas anderen Bälle dort einstellen. Nicht Tennis spielen und nur schauen, dass der Rücken funktioniert, bringt auch nichts."

Schwierig ist es, die richtigen Ziele zu formulieren. "Das erste Ziel muss sein, einfach fit zu sein. Dass ich wirklich alle zwei Tage best-of-five spielen kann. Ich glaube schon, wenn ich ins Turnier reinkomme und meine ersten Runden überstehe, dass ich genauso gefährlich bin wie im letzten Jahr."

Die Erinnerungen an seinen tollen Lauf im Vorjahr, als er sich erst im Halbfinale dem späteren Sieger Rafael Nadal hatte geschlagen geben müssen, werden ihm zusätzliche Kräfte geben. "Ich freue mich drauf. Es ist toll, wieder dorthin zukommen, die Erinnerungen vom letzten Jahr aufzusaugen. Wenn der Rücken hält und ich spielen kann, dann steht einem erfolgreichen Turnier nichts im Weg."

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(Bild: KMM)



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