Auf einem gepachteten, knapp 200 Quadratmeter großen Waldgrundstück schuf sich die Axamerin Sonja Cernusca in über 30 Jahren eine Wohlfühloase. Doch dann sollte die Pensionistin plötzlich um 790 (!) Prozent mehr Pacht zahlen. Nun wurde vor Gericht einer Räumungsklage stattgegeben.
Zur Vorgeschichte: Im Jahr 1988 pachtete die im Ortsteil Omes lebende Pensionistin einen kleinen Grundstückstreifen von rund 200 Quadratmetern um umgerechnet 160 Euro im Jahr von der damaligen Agrargemeinschaft. „Nach Übergang in die Gemeindegutsagrargemeinschaft Axams hat diese ohne konkrete Begründung seit 2017 versucht eine drastische Erhöhung des bisherigen Jahreszinses auf 1400 Euro zuzüglich einer Kaution in Höhe von 2000 Euro von Frau Cernusca zu verlangen“, erklärt Anwalt Erich Lackner und schäumt. „Diese unverhältnismäßige Erhöhung des Pachtzinses entbehrt jeder Grundlage. Der Grundstücksstreifen ist keiner anderen Nutzung zugänglich, da unmittelbar an die Gemeindegrenze zu Kematen anliegend.“
Vor einem Jahr wurde am Bezirksgericht in Innsbruck eine Räumungsklage noch abgewiesen, da die Gemeinde den Bestandszins weiterhin angenommen hat. Nun muss Cernusca allerdings das „Feld“ räumen. „Gespräche oder Vergleichsversuche wurden von der Gemeinde kategorisch abgelehnt“, sagte Lackner. Für ihn ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Gemeinde eine Mindestrentnerin dermaßen verfolgt und ihr die einzige ebene Grünfläche in ihrem ansonsten in extremer Hanglage befindlichen Einfamilienhaus nehmen will. „Es gibt keinerlei Begründung oder andere Nutzung dieses Grundstückstreifens und handelt es sich hier um nicht nachvollziehbare, willkürliche und schikanöse Maßnahmen.“
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