Zurück in der WKStA

Nach Frust: Korruptionsjägerin ist wieder da

Politik
18.02.2022 06:00

Es ist ziemlich genau ein Jahr her, da legte Christina Jilek im Ibiza-Untersuchungsausschuss ein viel beachtetes Plädoyer gegen das „politische Korsett“ der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hin. Unter diesen Umständen, sagte sie, könne sie nicht mehr arbeiten. Jetzt ist sie zurück in der WKStA.

Am 10. Februar 2021 wurde die Staatsanwältin Christina Jilek weit über die Grenzen des Justizwesens bekannt. Grund dafür war ihr Eingangsstatement im Ibiza-U-Ausschuss, in Medien gar als „zeithistorisch“ bezeichnet. Jilek, die das Ibiza-Verfahren führte und auch gegen die ÖVP ermittelte, beklagte coram publico ständige „Störfeuer“, die eine „schlagkräftige und zügige Korruptionsbekämpfung“ verunmöglichten.

Deshalb habe sie im Herbst 2020 „schweren Herzens“ nach 13 Jahren ihren Job hingeschmissen, der Schritt sei für sie angesichts der Zustände aber „alternativlos“ gewesen. Hernach arbeitete Jilek als Richterin in Graz. Die einstige Anklägerin forderte im U-Ausschuss und in Interviews „neue gesetzliche Rahmenbedingungen“, um die Behörde aus dem „politischen Korsett zu befreien“. Wenig später trat sie dann als Initiatorin des Anti-Korruptions-Volksbegehrens auf.

41-Jährige wieder der WKStA „dienstzugeteilt“
Personell mag sich nach diversen Chat-Affären einiges an der Justizspitze getan haben, die geforderten großen Reformen des Gesetzgebers blieben allerdings weitgehend aus. Für Jilek scheinen sich die Arbeitsbedingungen in der WKStA trotzdem ausreichend gebessert zu haben: Die 41-Jährige ist nämlich - im Vergleich zum öffentlichkeitswirksamen Abgang wenig beachtet - in die Korruptionsstaatsanwaltschaft zurückgekehrt. Ja, sie sei nun wieder der WKStA „dienstzugeteilt“, bestätigte die Wiener Oberstaatsanwaltschaft.

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