Geringe Entlohnung

Pflegekräfte: „Beschäftigte haben es satt“

Politik
17.02.2022 06:02

Die gut gemeinte Impflotterie entpuppte sich als böses Spiel. Die Schuld am Scheitern wird zwischen Rot und Schwarz hin und her geschoben. Das Geld, das für die Lotterie bereit lag, soll nun unter anderem an das Pflegepersonal gehen. Die Gewerkschaft fordert generell mehr Gehalt und mahnt nachhaltige Reformen ein.

Die Milliarde, die für die Lotterie bereitgestellt wurde, soll nun jenen zugute kommen, die in der Pandemie besonders viel leisten. Darunter das Pflegepersonal. Viel beklatscht. Gering entlohnt.

Barbara Teiber, Bundesvorsitzende der Gewerkschaft GPA, sagt: „Die Einmalzahlung ist besser als nichts. Besser wäre es, dem Personal mehr Gehalt zu zahlen.“ Überdies sei Vorsicht geboten. Man habe den Corona-Bonus (500 Euro) im Juni erkämpft, bis zur Auszahlung habe es ein halbes Jahr gedauert.

Teiber: „Die Beschäftigten haben es satt. Seit Jahren wird diskutiert, aber es geht nichts weiter. Wir erfahren täglich von Betriebsräten, dass Leute die Branche frustriert verlassen.“ Die Pandemie habe die Probleme verdeutlicht. „Nur in bessere Ausbildung zu investieren ist zu wenig.“ Es gehe um rund 70.000 Beschäftigte, 80 Prozent weiblich, die aktuell viel zu wenig verdienen und zermürbt seien.

Mückstein: Umfassende Reform auf dem Weg
Adressat ist Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Auf „Krone“-Anfrage geht er auf die konkrete Forderung nach Gehaltserhöhungen nur bedingt ein. „Mittel für die Pflege, vor allem auch struktureller Natur, wären sehr sinnvoll.“ Eine umfassende Reform des Pflegewesens sei auf dem Weg. Die Ausbildung müsse attraktiver werden. Bei besserer Bezahlung seien neben den Ländern auch die Arbeitgeber gefragt. Das klingt nicht wirklich nach baldiger Lösung des großen Problems.

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