Tiroler Studentin:

„Veterinärmedizin facettenreich und vielseitig“

Tirol
02.02.2022 19:00

Viele wollen Veterinärmedizin studieren, nur wenige wissen, welche Herausforderungen auf sie zukommen. Eine Tiroler Studentin erzählt, warum die Entscheidung für das Tierarzt-Studium für sie die richtige Wahl war und mit welchen Schwierigkeiten die Branche konfrontiert ist.

Für Gloria Sieberer ist klar, warum sie sich dafür entschieden hat, Tierärztin zu werden. „Die Vielseitigkeit der Veterinärmedizin hat mich immer schon fasziniert! Sowohl im Studium als auch im späteren beruflichen Leben gibt es wohl kaum ein Fach, das so viele verschiedene Aspekte abdeckt.“ Wer Veterinärmedizin studiert hat, kann nicht nur als Tierarzt, sondern auch in der Futtermittelentwicklung, im Labor oder im Bereich der Lebensmittelsicherheit tätig sein.

Ärztemangel in den Tälern und bei den Wiederkäuern
Insgesamt sind Veterinärmediziner also sehr gefragt, auch in Tirol. Ärzte würden im Speziellen in den Tälern fehlen. Dort gäbe es Praxen, die teilweise schon seit Jahren Tierärzte suchen. Aber nicht nur die Täler haben ein Problem damit, Personal zu finden. „Was ich bei meinen Praktika mitbekommen habe, ist, dass besonders im Großtierbereich ein Ärztemangel vorherrscht“, weiß die Studentin. Als weiteres Problem komme die Verteilung der Tierärzte innerhalb Tirols hinzu. In manchen Regionen suche man zum Beispiel ständig nach einem Amtstierarzt.

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Wegen der geografischen Nähe ist München für Tirolerinnen und Tiroler die Anlaufstelle Nummer eins.

Veterinärmedizin-Studentin Gloria Sieberer

Wenig Studienplätze für große Herausforderungen
„Die Studienplätze sind begrenzt, wenn man bedenkt, wie viele Tierärzte jährlich in Pension gehen“, schätzt Sieberer, die in München studiert, die Situation ein. „Veterinärmedizin kann man in Österreich nur in Wien studieren. Wegen der geografischen Nähe ist München für Tirolerinnen und Tiroler die Anlaufstelle Nummer eins.“ Die Ausbildung zum Tierarzt sei sehr anspruchsvoll. „Einige unterschätzen das Studium und hören nach ein, zwei Semestern auf. Wenn aber viele abbrechen, kann man dem Ärztemangel schwer entgegenwirken“, ist sich die Studentin sicher.

Veterinärmediziner seien zusätzlich mit schwierigen Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen konfrontiert: „Das muss unbedingt besprochen werden. Als Tierärztin arbeitet man immer viel. Wochenenddienste stehen oftmals auf dem Programm.“ Für die Zukunft wünscht sich Sieberer, dass die Politik stärker mit den Tierärzten zusammenarbeitet, um die Probleme in der veterinärmedizinischen Versorgung zu lösen. Lösungen für alle Probleme zu finden, wird aber sicher noch viel Zeit in Anspruch nehmen.

Vanessa Holer, Kronen Zeitung

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