Unglück in Fukushima
AKW-Betreiberfirma Tepco beantragt Staatshilfe
Zur Begründung hieß es, nach der Abschaltung der Atomreaktoren in Fukushima benötige man Erdöl zum Betrieb von Elektrizitätswerken. Nur so könne genügend Strom produziert werden, um Engpässe zu vermeiden. Dadurch entstünden im laufenden Budgetjahr Mehrkosten in Höhe von umgerechnet 8,7 Milliarden Euro. Außerdem brauche der Konzern die Unterstützung, um die Betroffenen zügig zu entschädigen, wie Shimizu nach einem Treffen mit Regierungsvertretern erklärte.
Handelsminister Banri Kaieda ermahnte den Konzern, die vom Staat erbetene Summe so klein wie möglich zu halten. Er habe Tepco zudem aufgefordert, die Kosten der Katastrophe nicht über eine Erhöhung der Strompreise hereinzuholen, sagte Kaieda. Eine Obergrenze für Entschädigungszahlungen lehnte er ab.
Japan will an Atomkraft festhalten
Bei dem Erdbeben und dem anschließenden Tsunami am 11. März war die Atomanlage in Fukushima schwer beschädigt worden. Wegen der Unterbrechung des Kühlkreislaufs kam es zu Kernschmelzen, Explosionen und der Freisetzung von Radioaktivität. Es ist die schlimmste Atomkatastrophe seit Tschernobyl 1986. Die Regierung hat ein Sperrgebiet im Umkreis von 20 Kilometern um die Atomanlage eingerichtet, zehntausende Bewohner mussten das Gebiet verlassen und leben seither in Notunterkünften.
Dennoch bekräftigte Ministerpräsident Naoto Kan, dass sein Land an der Atomkraft festhalten werde. Zwar sei erneuerbare Energie künftig ein Schlüsselbaustein bei der Energieversorgung, aber Atomkraft werde weiter eine wichtige Rolle spielen, so Kan. Japan plante bisher, dass im Jahr 2030 mehr als die Hälfte der Elektrizität aus Atomkraftwerken kommt. Dieser Plan müsse nun von Grund auf geprüft werden, so der Ministerpräsident.
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