Sportpsychologe warnt

Kein Koch, kein Tennisplatz! So geht es Djokovic

Tennis
08.01.2022 07:19

Kein Koch, kein Tennisplatz - dafür ein Hotel für Asylwerber! Die körperliche und psychische Belastung für Tennisstar Novak Djokovic während seiner Zeit in Quarantäne ist nach Ansicht eines Sportpsychologen hoch. Spitzensportler benötigen vor Wettkämpfen feste Routinen, sagte der Professor für Sport- und Gesundheitspsychologie von der Sporthochschule Köln, Jens Kleinert, im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Der 34 Jahre alte Djokovic befindet sich seit Donnerstag in einem Quarantäne-Hotel in Melbourne.

Der sehr wahrscheinlich ungeimpfte Weltranglisten-Erste wollte mit einer umstrittenen medizinischen Ausnahmegenehmigung nach Australien einreisen, um dort an den Australian Open teilzunehmen. Die australische Grenzschutzbehörde hatte ihm die Einreise jedoch verwehrt. Djokovic hat dagegen geklagt. Ein Gericht in Melbourne will am Montag eine Entscheidung fällen.

(Bild: Krone KREATIV, AFP, AP)

Im Hotelzimmer könne sich der Tennisprofi jedenfalls nicht wirklich auf das Turnier vorbereiten, sagte Kleinert: „Er wird natürlich da seine Möglichkeiten haben, so ein bisschen fit zu bleiben“, vermutet der Experte. „Aber das Entscheidende ist ja, dass er nicht auf den Court kann, dass er sich nicht richtig anständig vorbereiten kann.“ Auch der Ernährungsplan könne im Hotel zu einem Problem werden. Eventuell habe Djokovic nicht die Möglichkeit, „sich bestimmte Sachen bringen“ zu lassen, erklärte der Sportpsychologe.

„Innerlich abkapselt“
Er gehe dennoch davon aus, dass Djokovic aufgrund seiner „mentalen Stärke“ mit der belastenden Situation zurechtkommen werde: „Es kann sein, dass er sich innerlich abkapselt oder dass er tatsächlich reflektiert und ein gewisses Verständnis auch für die Welt um ihn herum hat“, sagte Kleinert.

Djokovic verbringt am Samstag bereits den dritten Tag im Quarantänehotel, wo er eine Gerichtsentscheidung zu seiner Berufung gegen die verweigerte Einreise abwartet. In dem Hotel sind vor allem Asylbewerber untergebracht. Vorwürfen aus Serbien, Djokovic werde in dem Hotel gefangen gehalten, trat die Regierung in Canberra entgegen. Sie verwies darauf, dass der Tennisspieler das Land und damit das Hotel jederzeit verlassen könne. Medienberichten zufolge bat Djokovic um Zugang zu seinem Koch und zu einem Tennisplatz. Dies sei aber abgelehnt worden.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt