Die erste Wohnung des Schriftstellers und Regisseurs Pier Paolo Pasolini in Rom, die sich im ersten Stock eines Gebäudes im Außenbezirk Ponte Mammolo befindet, soll versteigert werden. Die 40 Quadratmeter große Wohnung war die erste, in die der junge Schriftsteller mit seiner Mutter zog. Zahlreiche Vereine in Rom starteten eine Petition, um den Verkauf zu verhindern und das Haus in ein Museum umzuwandeln.
In den Außenbezirken Roms kam der Schriftsteller erstmals mit der Bevölkerung der Arbeiterviertel der Hauptstadt in Kontakt, die Gegenstand vieler seiner Werke sein sollten. In der Wohnung in Ponte Mammolo schrieb er das erste Kapitel von „Ragazzi di Vita“ (Kerle des Lebens), einem seiner Meisterwerke.
Pasolini, Sohn eines Offiziers und einer Bauerntochter, wurde am 5. März 1922 geboren. Er zog im Alter von 28 Jahren als Lehrer nach Rom. In seiner Heimatregion Friaul verfasste er noch Bauerngedichte, in Rom lebte er dann in Elendsvierteln. „Ragazzi di vita“ heißt eines seiner Prosawerke über die Welt des Lumpenproletariats. „Accattone“ (1961) über die aggressiven Jugendlichen in den Barackenvierteln von Rom war sein erster großer Filmerfolg. 1962 folgte „Mamma Roma“ mit Anna Magnani.
Am 2. November 1975 wurde die Leiche des damals 53-jährigen Pasolini auf einem Fußballplatz in Ostia bei Rom gefunden - erschlagen und verstümmelt, angeblich von einem Strichjungen. Die Hintergründe des Mordes sind bis heute noch teilweise ungeklärt.
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