Trotz Verschärfungen

Hass im Internet nimmt in Österreich weiter zu

Web
12.10.2021 11:01

Trotz schärferer Gesetze nimmt der Hass im Internet hierzulande weiter zu. Die Beratungsstelle #GegenHassimNetz des Vereins ZARA verzeichnete einen Anstieg bei den Meldungen: Wurden bisher durchschnittlich 1960 Meldungen pro Jahr verzeichnet, so waren es von September 2020 bis August bereits 2215 Meldungen. „Der Großteil der bei ZARA gemeldeten Online-Inhalte reproduziert und verbreitet rassistische Ideologien“, hieß es in einer Aussendung des Vereins.

Das vergangene Jahr zeigte ZARA zufolge wieder deutlich, dass es gerade in Zusammenhang mit extremer physischer Gewalt (z.B. Femiziden) oder tragischen Vorkommnissen und menschlichem Leid wie etwa Seenot bei Menschen auf der Flucht zusätzlich „zu rassistischer Gewalt im Netz“ kommt. 36 Prozent der eingegangenen Hass-Meldungen sind nach Ersteinschätzung des Vereins strafrechtlich relevant. Unter diesen Hass-Meldungen stufte die Beratungsstelle die meisten als Verhetzung (386) oder als Beleidigung (242) ein.

Viele Betroffene schrecken noch immer vor rechtlichen Schritten zurück
Die Möglichkeiten, sich rechtlich gegen Hass im Netz zu wehren, sind durch das neue Gesetzespaket umfassender geworden. Das bedeutet auch, dass die Beratungen ausführlicher und notwendiger geworden sind: gerade, wenn sich Betroffene bei massiv belastenden Fällen von Hass im Netz (zum Beispiel Cyber-Mobbing) erfolgreich zur Wehr setzen möchten. Trotzdem schrecken viele Betroffene noch immer vor rechtlichen Schritten zurück, etwa aus Angst, die Aufmerksamkeit der Täter noch mehr auf sich zu ziehen.

„Strafrechtliche Erweiterungen sind wichtig - doch der Kampf gegen Hass im Netz kann nicht allein auf dieser Ebene geführt werden: Neben verstärkter Informations- und Bildungsarbeit müssen endlich auch die Plattformen ihre Verantwortung wahrnehmen“, so die ZARA-Geschäftsführerin Caroline Kerschbaumer.

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