Der Unfalltod des erst 15-jährigen Dean Berta Vinales beim Lauf zur Supersport-300-WM hat am Wochenende den Motorsport erschüttert. Nun gibt der italienische Motorrad-Routinier Michel Fabrizio MotoGP-Superstar Marc Marquez eine Mitschuld am Drama.
Vinales, ein Cousin von MotoGP-Pilot Maverick Vinales, war am Samstag im spanischen Jerez in einen Massensturz verwickelt worden und erlitt so schwere Kopfverletzungen, dass die Ärzte ihn nicht mehr retten konnten. Der Teenager war Teil der Vinales-Rennsportfamilie. Er startete für das Team von Angel Vinales, den Vater von Maverick.
Der 37-jährige Michel Fabrizio beendet nach dem tragischen Unfall sofort seine Karriere, wie er via Instagram mitteilte. „Ich werde aus Respekt vor einem Menschenleben nicht fahren. Zudem werde ich mich komplett zurückziehen. Es ist an der Zeit, aufzuhören. Ich habe einen schlimmen Tag erlebt, den Verlust eines Fahrers, der erst 15 Jahre alt war“, so Fabrizio, der ein „deutliches Zeichen des Protests setzen“ wolle.
Der Italiener kritisiert zum einen den Motorrad-Weltverband FIM, dem er eine „gewisse Gleichgültigkeit“ vorwirft, da in den Nachwuchsserien junge Menschen großen Gefahren ausgesetzt würden. „Zu viele Fahrer mit wenig oder gar keiner Erfahrung“, so Fabrizio.
Die Regeln müssten geändert werden, um Menschenleben zu schützen. Ähnlich, wie es in der Formel 1 nach dem Tod von Ayrton Senna in den 90er-Jahren geschah. „Heute gibt es weniger Tote in der Formel 1, aber im Motorradsport hat es ein regelrechtes Massaker gegeben“, schreibt Fabrizio.
Außerdem: Der extreme Fahrstil, den Marc Marquez in die MotoGP gebracht habe, sei für die jungen Fahrer zum Bezugspunkt geworden. „Sie ahmen seine Leistungen nach, überholen zu viel am Limit, lehnen sich an ihren Gegner an und riskieren jeden Zentimeter.“
Vinales ist nach Jason Dupasquier und Hugo Millan der dritte Teenager innerhalb von vier Monaten, der im Motorradsport sein Leben ließ.
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